
Die schwedische Hauptstadt Stockholm ist als Städtetrip beliebt bei Reisenden aus Deutschland – verbindet die Stadt doch Modernität mit dem klassischen Bullerbü-Gefühl. Wer nach Stockholm reist, sollte unbedingt die Insel Djurgården besuchen. Hier finden sich einige der Highlights in Stockholm und man kann gut direkt mehrere Tage auf der innerstädtischen Insel verbringen. Die Schäreninsel, von Wasser und Grün umgeben, ist nicht nur schön anzusehen, es finden sich zahlreiche Museen, etwa Astrid Lindgrens Junibacken, das Abba-Museum, das Schiffsmuseum Vasa, der Freizeitpark Gröna Lund, das Freilichtmuseum Skansen und ein Museum zur Geschichte der schwedischen Trinkkultur.
Junibacken: Astrid Lindgrens Welt für Junggebliebene

Für mich ist es ein absolutes Highlight in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, weil es mich in die Kindheit zurückversetzt. Touristinnen und Touristen können im Museum Junibacken die Erlebnisse von Pippi Langstrumpf, Kalle Blomquist, Karlsson vom Dach, Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter und all den anderen Figuren nachfühlen.
Die kleinen (und großen) Touristinnen und Touristen können in der Villa Kunterbunt spielen und fahren in einem kleinen Wagen durch Schweden und durch die Geschichten von den Brüdern Löwenherz, Madita und Co. Außerdem gibt es immer wieder Theateraufführungen und auch weitere Ausstellungen.
Junibacken hat täglich von 10 bis 17 Uhr, samstags ab 9 Uhr, geöffnet. Im Juli ist schon ab 8.30 Uhr und teilweise bis 18 Uhr geöffnet, dafür bleibt im September und November montags geschlossen. Tickets kosten für Erwachsene zwischen 165 (werktags) und 230 (Wochenende) Schwedische Kronen, Kinder zwischen 2 und 17 Jahren zahlen zwischen 140 und 195 Schwedische Kronen.
Vasa Museet: Ein historisches Kriegsschiff aus der Nähe

Nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt, sind Stockholm-Besucherinnen und -Besucher schon beim nächsten großen Highlight der Hauptstadt von Schweden angekommen: Dem Vasa-Museum, im schwedischen Vasa Museet.
Das Kriegsschiff Vasa sank im Jahr 1628 auf seiner Jungfernfahrt kurz nachdem es den Hafen von Stockholm verlassen hatte. Grund dafür waren starke Windböen. 333 Jahre lag das Schiff auf dem Meeresgrund, ehe es in den 1950er Jahren geborgen wurde.
Das Museum hat das Schiff restauriert und wirbt damit, 98 Prozent Originalteile des damals gesunkenen Schiffes zu zeigen. Daneben gibt es allerlei zur Seefahrt, zur Geschichte der Vasa und Ausstellungen zu weiteren maritimen Themen. Wie in fast jedem Museum gibt es inzwischen auch ein Kino mit einem Film über die Vasa, Führungen werden in mehreren Sprachen angeboten.
Der Eintritt beträgt von Mai bis September 230 SEK für Erwachsene, im restlichen Jahr 195 SEK. Für unter 18-Jährige ist der Eintritt frei. Geöffnet hat das Vasa Museum täglich von 10 bis 17 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr. In den Sommermonaten Juni, Juli, August sind die Öffnungszeiten erweitert, von 8.30 bis 18 Uhr.
Skansen: Elche und Wölfe mitten in Stockholm

Wer heimische Tiere mag und sich zudem für die Traditionen des historischen Schwedens interessiert, besucht das Freiluftmuseum Skansen, das älteste Freilichtmuseum der Welt!
Im Skansen lernen Besucherinnen und Besucher mehr über altes Handwerk, über Lebensweisen und in welchen Hütten die Schwedinnen und Schweden einst gelebt haben. Das ist insofern spannend, als dass es sich nach den verschiedenen Regionen des Landes unterschied.
Besonders sehenswert ist der Bereich über die samische Kultur. Die Samen sind eine Minderheit im Norden von Norwegen, Schweden, Finnland und Russland. Sie gelten als die letzten Indigenen in Europa und lebten traditionell von Rentieren, Fischfang und Ackerbau, zogen auch oft umher und lebten in pyramidenförmigen Holzhütten. Auch wenn man heute noch sagt, dass die Saminnen und Samen sehr naturnah leben, finden sie sich auch viel in den Städten von Schweden, Norwegen, Finnland und Russland.
Nebst dem traditionellen Schweden hat Skansen noch etwas zu bieten: Es ist eine Art Tierpark mit heimischen Wildtieren. Hier leben etwa Elche, Wölfe, Luchse, Robben und Otter. Außerdem ist ein Aquarium inkludiert. Wer früh am Morgen kommt, kann gegen einen Aufpreis die Tierpflegerinnen und Tierpfleger bei ihrer morgendlichen Arbeit begleiten und so ganz nah an die heimischen Tiere kommen und mehr lernen.
Skansen hat sonst täglich ab 10 Uhr geöffnet, je nach Wochentag und Jahreszeit bis 15, 16, 17 oder 18 Uhr. Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre zahlen 85 SEK Eintritt, Erwachsene je nach Jahreszeit zwischen 220 und 285 SEK. Zu speziellen Anlässen wie Weihnachten oder Silvester gibt es eigene Feiern. Dann sind die Öffnungszeiten auch ausgeweitet.
Abba-Museum: Die Geschichte von Schwedens Erfolgsband

Eine der erfolgreichsten Bands der Welt, das ist Abba aus Schweden. Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus, Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad haben seit den 1970er Jahren mehr als 400 Millionen Platten verkauft und mit beispielsweise "Mamma Mia" und "Dancing Queen" Welthits geschrieben.
Seit 2013 widmet man sich der Geschichte der erfolgreichsten Band Schwedens in einem Museum in Stockholm: ABBA - The Museum heißt es. Es gibt, inspiriert vom Beatles-Museum in Großbritannien, eine interaktive Ausstellung, die sich dem Lebenswerk von Abba annimmt.
Wer Abba und die Musik der schwedischen Band mag, ist hier genau richtig. Es gibt einige originalgetreue Nachbauten, etwa des einstigen Aufnahmestudios und eines Ferienhauses, in dem einige Abba-Songs entstanden. Bühnenutensilien sind ebenso zu sehen wie Kostüme. Außerdem gibt es eine Showbühne mit Hologrammen der vier Sängerinnen und Sänger, und eine Karaoke- und Tanz-Möglichkeit. Wer das Abba-Museum besucht, kann übrigens mit (sehr viel) Glück auch mit einem echten Abba-Mitglied sprechen: In unregelmäßigen Abständen rufen sie auf einem Telefon an, das in der Ausstellung steht, um sich mit Fans zu unterhalten.
Geöffnet hat das Museum im Winter von 10 bis 18 Uhr und im Sommer von 9 oder 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt liegt bei 239 bis 299 SEK für Erwachsene, bei 200 bis 260 SEK für Studierende und Seniorinnen und Senioren sowie 100 bis 120 SEK für Kinder zwischen 7 und 15 Jahren. Bis 6 Jahre ist der Eintritt frei.
Gröna Lund: Freizeitpark mitten in Stockholm

In Deutschland findet man Freizeitparks mit Achterbahnen und Co eher außerhalb der großen Städte. In Skandinavien ist die Tivoli traditionell Teil der Stadt, wie in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen auch in der schwedischen Hauptstadt Stockholm.
Gröna Lund Tivoli heißt der Freizeitpark auf der Stockholmer Insel Djurgården. Schon von Weitem, vor allem vom Wasser aus, kann man die Achterbahnen, den Freefall-Tower und weitere Fahrgeschäfte entdecken.
Rund 30 Fahrgeschäfte gibt es, darunter drehende Tassen, fliegende Elefanten, Achterbahnen für Adrenalinjunkies, spukende Geisterhäuser und verrückte Spaßhäuser.
Das besondere an Tivolis wie der in Kopenhagen oder eben Gröna Lund: Man zahlt erst einmal Eintritt für das Gelände, das sind in Gröna Lund 100 SEK. Für die Attraktionen zahlt man dann jeweils separat, sie kosten auch unterschiedlich viel. Gerechnet wird in Coupons, ein Coupon kostet 30 SEK und man zahlt pro Fahrt zwischen einem und vier Coupons, je nach Fahrgeschäft. Oder man kauft einen Tagespass für alle Attraktionen, der kostet einmalig 325 SEK.
Weitere Highlights in Djurgården in Stockholm

Djurgården ist auch als Museuminsel von Stockholm bekannt. Das bedeutet natürlich, dass es hier sehr viele Museen gibt. Einige, die ich selbst kenne, habe ich bereits vorgestellt. Andere stehen noch auf meiner Bucketlist für den nächsten Stockholm-Trip!
Das Nordiska Museet ist das erste Museum, das man auf Djurgården sieht, wenn man die Insel über die Brücke von Östermalm aus betritt. Im Nordiska geht es um die Kulturgeschichte und die verschiedenen Volksgruppen, die es in Schweden einst gab. Ausstellungen zeigen Gebräuche, Spielzeug, Trachten und Alltagsgegenstände aus dem 16. Jahrhundert bis heute. Geöffnet 10 bis 17 Uhr, Eintritt 170 SEK.
Das Wrackmuseum Vrak: Museum of Wrecks ist noch recht neu, es wurde erst 2021 ganz in der Nähe des Vasa-Museums eröffnet (es gibt auch ein Kombiticket). Im Museum geht es vor allem um gesunkene Schiffe, um Wikinger und um die Seefahrt. Es wird viel auf multimediale und interaktive Elemente gesetzt und weniger auf Exponate. Täglich 10 bis 17 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr. Eintritt 185 SEK, unter 18 Jahren frei.
Das einzige Land in der EU, das den Kautabak Snus erlaubt, ist Schweden. Hier hat man zu Snus und Tabak eine ganz besondere Beziehung. Um diese geht es im Snus- och Tändsticksmuseum, das seit 2016 unter dem jetzigen Namen auf der Insel Djurgården zu finden ist. Geöffnet täglich 11 bis 15 Uhr, im Juni, Juli, August bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei, allerdings liegt das Snus-Museum innerhalb von Skansen, weshalb der Eintritt für Skansen zu bezahlen ist.

Stockholm hat ein eigenes Alkoholmuseum, genannt Spritmuseum - Museum of Swedish Drinking Culture. In dem alten Bootshaus auf Djurgården wird die Geschichte und Kultur des Alkohols in Schweden behandelt. Geöffnet von 11 bis 19 Uhr, mittwochs bis samstags bis 20 Uhr. Das Restaurant hat mittwochs bis samstags bis 22 Uhr geöffnet. Eintritt zum Museum für Erwachsene 190 SEK, ermäßigt 140 SEK, Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren zahlen 95 SEK.
Im Wikingermuseum The Viking Museum zwischen Alkoholmuseum und Wrackmuseum sind Holzboote aus dem 9. Jahrhundert und Fundstücke aus einstigen Wikinger-Grabstätten ausgestellt. Es gibt viele interaktive Elemente und Besucherinnen und Besucher werden mit Mythen und Wahrheiten über die Wikinger konfrontiert. Geöffnet von 11 bis 17 Uhr, am Wochenende ab 10 Uhr. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 199 SEK, ermäßigt 175 SEK. Kinder von 7 bis 15 Jahren zahlen 159 SEK.
Das Tauchmuseum Dyktankhuset widmet sich der Geschichte des Tauchens in Schweden. Der Verein, der das Haus betreibt, dokumentiert, wie das Tauchen früher war und wie sich der Sport entwickelt hat. Geöffnet an einzelnen Tagen am Wochenende (meist sonntags), Eintritt frei.
Nebst den bereits genannten Museen gibt es noch anderes Sehenswertes auf Djurgården. Dazu gehört das Rosendals Slott, das ein royales Museum unterhält. Das Schloss wurde im 19. Jahrhundert als Lustschloss erbaut (und liegt daher auch am Lustgarten), heute kann man es zum einen besichtigen und zum anderen im Schlossgarten spazieren gehen.
Außerdem gibt es einige alte Schiffe zu bestaunen, eine Kunstgalerie und einige Theaterhäuser auf Djurgården.
*Dieser Beitrag wurde am 21. April 2025 aktualisiert.
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Annette Dr. Pitzer (Samstag, 10 Oktober 2020 21:39)
Liebe Miriam,
Die Museumsinsel Djurgården ist echt faszinierend. Mein inneres Kind würde gerne einmal in
der Villa Kunterbunt spielen.
Alles Liebe
Annette