Der beste Ausblick in Nairobi: KICC Tower

Den beeindruckendsten Ausblick in der kenianischen Hauptstadt Nairobi hast du vom Turm des Kenyatta International  Convention Centres, dem Konferenzzentrum der Stadt. Zwei Jahrzehnte lang war der KICC Tower mit 105 Metern das höchste Gebäude in Nairobi, doch inzwischen machen zahlreiche Neubauten die Skyline höher und höher. Der KICC Tower ist für Touristen geöffnet - und wenn du Nairobi besuchst, solltest du auf jeden Fall vorbeikommen. An sehr guten Tagen kann man von hier aus bis zum Mount Kenya im Norden und bis zum Mount Kilimandscharo im Süden schauen. Außerdem kannst du den einzigen Rooftop-Hubschrauber-Landeplatz betreten. 

Den wahrscheinlich besten Ausblick über die die kenianische Hauptstadt Nairobi bietet das Kenyatta International Convention Centre (zuvor Kenyatta International Conference Centre), kurz KICC. Das KICC besteht nicht nur aus dem KICC Tower, der aber das bekannteste Bauwerk des Ensembles ist. Auch ein Garten sowie ein Amphitheater das Platz für rund 800 Menschen bietet (auf dem Bild das kleine spitze Dach rechts) gehören zum KICC. Meistens wird mit KICC allerdings der Turm gemeint. 

Das Kenyatta International Conference Centre wurde 1966 bis 1973 vom Architekten Karl Henrik Nøstvik aus Norwegen gebaut - und ist auch sein bekanntestes Bauwerk. Der Turm ist 105 Meter hoch und verfügt über 32 Stockwerke.

Damit war der KICC Tower mehr als 20 Jahre lang das höchste Gebäude in Kenia. Heute wird der KICC Tower von einigen Gebäuden übertrumpft. In Nairobi ist der Britam Tower, der 2017 fertiggestellt wurde, fast doppelt so hoch (195 Meter) und der KICC rangiert nur noch auf Platz 10 der höchsten Gebäude in Kenia und Nairobi (und da immer neu und höher gebaut wird, wohl nicht mehr lange). 2007 wurde der KICC Tower renoviert, allerdings nicht in der Höhe verändert. 

Auf den meisten der 32 Stockwerke befinden sich Büros, aber es gibt auch zahlreiche Tagungsräume und Säle, die immer wieder für Konferenzen genutzt werden. Und auf dem Turm befindet sich der einzige Roof-Top Hubschrauber-Landeplatz in ganz Nairobi. Das ist schon deshalb praktisch, weil das State House, der Amtssitz des Präsidenten, direkt nebenan liegt. 

Das Kenyatta International Convention Centre findest du mitten in der Millionenstadt Nairobi. In der Harambee Avenue (Harambee ist eine politische Erfindung, die den Zusammenhalt der Kenianer herausbeschwören sollte)  ist der Eingang zum KICC Komplex direkt gegenüber des State Houses gelegen. Das State House kannst du übrigens von außen betrachten, es ist ein wirklich toller Bau, ganz in weiß gehalten. Das State House fällt definitiv auf - selbst im Central Buisness District von Nairobi. 

Der alte Bahnhof von Nairobi (nicht der, an dem der neue Zug Madaraka Express nach Mombasa fährt), der zentral gelegene Uhuru Park, Rathaus, die berühmte Jamia Moschee und der zentrale Busbahnhof rund um Odeon, an dem sich der ÖPNV bündelt, sind allesamt fußläufig erreichbar. 

Für einen Besuch auf dem KICC Tower wählst du am besten einen Tag, an dem die Sicht klar ist - meistens liegt Smog oder Staub über der kenianischen Hauptstadt, sodass du von oben vor allem das Stadtgebiet sehen kannst. Bei klarer Sicht hingegen kannst du von Nairobi aus bis zum Mount Kenya im Norden und dem Kilimandscharo im Süden schauen, also den beiden höchsten Bergen in ganz Afrika. 

Geöffnet hat der KICC Tower für Touristen werktags von 7 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 17 Uhr. Bedenke, dass es in Nairobi bisweilen schon gegen 18 Uhr dunkel wird, daher empfiehlt es sich, die Zeit am Abend eher nicht so auszureizen, sondern lieber früher dort zu sein. 

Unbedingt einpacken solltest du nicht nur eine Kamera, sondern vor allem deinen Reisepass. Den benötigst du nämlich, um überhaupt Zutritt zu bekommen. Da die Terrorgefahr in Nairobi immer mitschwingt, sind die Sicherheitsvorkehrungen vor allem seit der tödlichen Attacke auf die Westgate Mall im September 2013 erhöht. Den Reisepass musst du bereits am Gate zeigen, ohne darfst du nicht auf das Gelände. Außerdem musst du hier erst einmal durch eine Sicherheitskontrolle mit Metalldetektor - aber das ist in Nairobi generell nicht unüblich.

Vom Eingang des KICC-Tower musst du einmal über den Außenbereich gehen, hin zum Tower. Den Eingang vom Turm kannst du nicht verfehlen, das ist klar ersichtlich. An der Rezeption musst du dich anmelden. Hier zeigst du deinen Pass und kaufst dein Ticket. Aktuell kostet der Eintritt 500 Schilling, umgerechnet rund 3,85 Euro, für Touristen. Locals zahlen deutlich weniger. 

An der Rezeption wird dir dann auch ein Guide zugeteilt, der dich nach oben bringt und dir alles erklärt. Manchmal muss man auch noch ein paar Minuten warten, ob noch weitere Gäste kommen. Dann geht es in einem der fünf Aufzüge auf das Dach des 105 Meter hohen Turms des Konferenzzentrums. 

Oben hat man nicht nur eine 360-Grad-Panorama-Aussicht, der Guide erklärt auch, welche Gebäude man so vor sich hat, und er gibt eine Orientierung, in welche Richtung was liegt. Gut zu sehen ist die gesamte Innenstadt sowie im Weitblick der Nairobi Nationalpark. Da er direkt in grünes Land übergeht, erstreckt er sich quasi nahezu bis zum Horizont, was ich besonders faszinierend finde.

Bei meinem Besuch war es zwar recht klar, aber weder den Mount Kenya noch den Mount Kilimandscharo konnte ich von hier aus sehen - ich weiß also nicht, ob es tatsächlich stimmt, dass man sie erkennen kann. In der Corona-Pandemie gab es aber einige Fotos, die gezeigt haben, dass vom Zentrum Kenias aus beide Gipfel Afrikas zu sehen waren - allerdings lag es auch daran, dass aufgrund des Lockdowns in Kenia die Bewegung und damit auch der Verkehr enorm eingeschränkt war.

Ein Highlight beim Besuch auf dem KICC Tower ist der Hubschrauber-Landeplatz. Dort kannst du sogar herumspazieren. Bei meinem Besuch hat der Guide sich am Ende, als wir einmal oben am Geländer herum gelaufen waren und die Aussicht genossen hatten, noch einmal auf die Plattform gestellt.

Die gelben Markierungen für die Hubschrauber-Piloten sind klar zu erkennen und das war schon speziell. Der Landeplatz ist noch einmal ein klein wenig erhöht und lange Zeit war man hier quasi an der höchsten Stelle der gesamten kenianischen Hauptstadt.

Auch wenn der Hubschrauber-Landeplatz bereits seit 1974 in Betrieb ist, ist es immer noch der einzige, der sich in Nairobi auf einem Hochhaus befindet. Ansonsten landen Hubschrauber auf den ausgewiesenen Flugplätzen und Flughäfen. Vor allem für Diplomaten und Regierungsmitarbeiter ist die Lage aber top: Nur wenige Fußminuten vom KICC Tower entfernt findet sich nicht nur das State House, der Sitz des Präsidenten, sondern auch nahezu alle anderen Ministerien und Verwaltungsgebäude, unter anderem der Senat und das Rathaus der Stadt Nairobi.

Eines der vielen Rätsel von Nairobi ist das Roof-Top-Restaurant des KICC Tower. Jahrelang war es nach der Eröffnung des Kenyatta International Convention Centers in Betrieb. Im 28. Stock bot das Restaurant einen Panorama-Ausblick, denn während man als Gast am Tisch saß, hat man sich bewegt. Innerhalb von 75 Minuten hat sich die Etage einmal komplett gedreht und man hatte ganz Nairobi gesehen. Es war das einzige Dreh-Restaurant in Nairobi und Kenia.

Doch dann machte es vor einigen Jahren zu und es gab zahlreiche Pläne der Wiedereröffnung, aber bisher konnte ich noch nichts von der Wiedereröffnung mitbekommen. Wenn also jemand dort ist und sieht, dass es geöffnet hat, gebt gerne Bescheid. Ich bin zwar häufiger in Nairobi, mein letzter Besuch im KICC war allerdings 2017 - und damals habe ich nichts von einem Restaurant oben mitbekommen. Mein letzter Stand ist, dass es für spezielle Anlässe wie Feiern oder Konferenzen für rund 1150 Euro (150.000 Schilling) gebucht werden kann. 

Unten gibt es allerdings sowohl eine Cafeteria als auch ein chinesisches Restaurant, Tintin genannt. Allerdings habe ich beide nie in Anspruch genommen und kann daher nichts zur Qualität sagen. Das Tintin wirkt eher schick und hat ja nun auch Geschäftsleute als Zielgruppe ausgemacht. Dennoch ist die teuerste Speise auf der Karte, Garnelen, mit 1200 Schilling, also etwas mehr als neun Euro, ausgewiesen. Gemüsecurrys gibt es für die Hälfte des Geldes. 

Ein geöffnetes drehendes Restaurant findet sich im Mövenpick-Hotel im Stadtteil Westlands. Vom 24. Stock aus genießt du in "The View" die Aussicht auf die Stadt, während dir Schweizer Spezialitäten serviert werden. 

Generell hast du von vielen Hotels, die in Hochhäusern sind, eine tolle Aussicht. Etwa vom Kempinski oder vom Radisson Blu in Nairobi. Ich habe 2020 mal im Swiss Lenana Mount Hotel in Nairobi übernachtet, dort gab es nicht nur eine Skybar mit toller Aussicht, sondern auch einen Pool auf dem Dach. Im Sankara Hotel gibt es ebenfalls eine öffentlich zugängliche Skybar, vielleicht die schönste in Nairobi: Sarabi Rooftop. 

Ein absolutes Highlight, was die Aussicht angeht, ist das Ole Sereni Hotel etwas südlich von Nairobi. Hier hast du von der Terrasse von Restaurant und Bar einen Blick direkt auf den Nairobi Nationalpark und kannst beim Essen Tiere beobachten. 

Wer gerne wandert und einen etwas anderen Blick auf Nairobi erleben möchte, fährt in die Kleinstadt Ngong südlich von Nairobi. Bei einer Wanderung in den Ngong Hills kannst du die Skyline mal auf ganz andere Weise erleben. Ebenso hast du einen tollen Blick auf die Stadt von der Kleinstadt Banana Hill aus, die nördlich von Nairobi liegt.