Wenn man vier Monate in einem Land verbringt, dort eine Wohnung hat, einen Job und all diese Dinge, dann ist es auch ein Stück ankommen und weniger Reisen an sich. Klar, meine Wochenenden waren gut gefüllt und ich war immer unterwegs, um das Land kennenzulernen, aber es waren eben auch viel Alltag. Auch wenn Ghana einige schöne Ecken hat, die für Touristen reizvoll sind, so ist mein Fazit, dass ich nicht unbedingt zurück muss. Zu viele Dinge haben mich im Endeffekt dann doch gestört.
Elmina Castle trohnt auf einer kleinen Zunge, die ins Meer hinein ragt. Als Fort São Jorge da Mina errichteten die Portugiesen 1482 diesen Bau, um ihren Handel an der Goldküste voran zu treiben: Gold, Elfenbein, Pfeffer, Zucker und Holz - und einige Jahrzehnte später: Menschen. Das Castle, ein Schreckensort der transatlantischen Sklaverei, ist die erste Festung, die Europäer in Subsahara-Afrika bauten. 150 Jahre trieben die Portugiesen hier Geschäfte, dann die Niederländer, dann die Briten.
Cape Coast Castle ist eine der Sehenswürdigkeiten, die ich in Ghana unbedingt besuchen wollte - und die ich aufgeschoben habe, weil ich wusste, dass der Besuch intensiv wird. Mit was ist Cape Coast Castle zu vergleichen in seiner historischen Bedeutung? Für mich als Deutsche fiel mir nur Auschwitz ein. Denn Cape Coast war die Hochburg des Sklavenhandels. Allein im größten Castle, Cape Coast Castle, wurden zwei bis vier Millionen Menschen durchgeschleust - und das sind nur die Überlebenden.