Für Norwegen gehören die Anschläge am 22. Juli 2011 im Regierungsviertel und auf Utøya zu den schlimmsten in der Geschichte. 77 Menschen wurden vom Rechtsextremen Anders Breivik ermordet. Damit Opfer, Überlebende und Hinterbliebene nicht vergessen werden, wurde in Oslo ein Museum initiiert. Im 22. Juli Senteret wird vor allem den Opfern gedacht, aber das Museum will auch zur Diskussion anregen - darüber, wie man mit dem 22. Juli als Nation umgehen kann und was man daraus lernen kann. Ein Besuch.
In diesen Tagen ist es 75 Jahre her, dass das Grauen in Auschwitz ein Ende fand. Zumindest das Grauen an diesem Ort, denn mit den Erinnerungen mussten die Überlebenden ihr Leben lang klarkommen. Das Konzentrationslager Auschwitz ist einer der furchtbarsten Geschichte der Menschheit und für uns Deutsche auch deshalb enorm schwierig. Dennoch, 2019 hatte ich das Gefühl, endlich bereit dafür zu sein, mir diesen Ort anzusehen und noch mehr zu verstehen, welches Leid hier geschehen ist.
Auf den Spuren von Amon Göth führte mich ein beklemmender Ausflug in das ehemalige Konzentrationslager Plaszow. Während sich in Auschwitz und Birkenau die Menschen drängen und rund eine Million Besucher im Jahr kommen, um sich zu erinnern, ist das Areal des einstigen KZ Plaszow völlig verwaist, trotz seiner Lage mitten in Krakau. Tausende wurden hier von den Nazis ermordet. Lange Zeit lag dieser Ort brach und wurde von der Natur zurück erobert. Inzwischen entstand ein kleiner Erinnerungsort.
Für manche Orte fehlen einem die Worte. Denn kein Wort fühlt sich dem angemessen an, das man erlebt und gesehen hat. Auf meinen Reisen habe ich viele schlimme Dinge gesehen und viele Orte der Erinnerung an schlimme Dinge. Am prägendsten für mich allerdings war Yad Vashem, das Holocaust-Museum in Jerusalem. Auch wenn ich schon in Konzentrationslagern war, Ausstellungen und Museen zum Holocaust gesehen habe und mit Zeitzeugen sprach, die Erfahrung war noch einmal anders und hat mich tief berührt.