Kapstadt ist eine wunderbare Stadt, die allerdings sehr europäisch beziehungsweise westlich geprägt ist und modern daherkommt. Kapstadt hat mit dem ursprünglichen Afrika nicht all zu viel zu tun, wer sich in gewissen Gegenden aufhält, sieht den ganzen Tag über keinen schwarzen Menschen. Dennoch bietet Kapstadt genau daher einen spannenden Kontrast, denn natürlich gehört die Stadt genauso zum Kontinent wie jede andere auch. Um Kapstadt zu entdecken, sollte man einige Tage einplanen, denn es gibt schon allein innerhalb der Stadtgrenzen sehr viel zu entdecken - und auch das Umland ist verlockend.
Die zwei Hauptattraktionen sind zum einen die Gefängnisinsel Robben Island, der ich einen eigenen Beitrag gewidmet habe.
Hier war Volksheld Nelson Mandela 18 Jahre (von insgesamt 27 Jahren Gefängnis) in Haft inhaftiert.
Zum anderen ist da der Tafelberg.
Jeder wird einem erzählen, dass man die Fahrt in den Gondeln hoch zum Tafelberg unbedingt machen soll, sobald sich die Gelegenheit ergibt, sprich es nicht bewölkt und windstill ist.
Tatsächlich kommt das relativ selten vor, weshalb die Gondeln nicht jeden Tag fahren.
Es gibt auch Wanderwege nach oben, allerdings sind sie bisweilen sehr anspruchsvoll, die Wege sind sehr schmal und am Rande warten Schlangen.
Wir wollten eigentlich nach oben laufen, haben nach zwei Stunden aber kehrt gemacht, da mein Freund nicht ganz schwindelfrei ist.
Rund um den Tafelberg gibt es noch die kleineren Berge Lion’s Head und Signal Hill, die ebenfalls das Bild der Stadt prägen.
Ebenfalls sehr prägend für das Stadtbild und das gesamte Stadtleben ist der neue Hafenbereich, die Waterfront.
Rund um die Waterfront gibt es allerlei zu entdecken, allerdings vor allem Shops und Restaurants für reichere Weiße.
Dennoch lohnt ein Spaziergang auf der Flaniermeile. Vor allem abends ist hier einiges los und man kann gut essen gehen und sich einfach treiben lassen.
Auch ein neues Aquarium, das Two Oceans, hat dort eröffnet (150 Rand).
Bei Regenwetter lohnt ein Besuch: Hier wird erklärt, welche Tiere im Atlantik und welche im Indischen Ozean vorkommen, wo die Unterschiede im Lebensraum liegen und wie sich das vermischt.
Am Nobel Square sind die vier Friedensnobelpreisträger Südafrikas verewigt.
Auf einem Stadtrundgang darf die Long Street im Zentrum mit zahlreichen Einkaufsläden und Restaurants nicht fehlen.
Wer leckere afrikanische Küche probieren möchte, reserviert einen Tisch bei Mama Afrika (Reservierung ist empfohlen, das Lokal ist gut besucht) und wird vielleicht sogar traditionell im Gesicht bemalt.
Das Viertel Bo-Kaap ist ebenfalls ein Muss, dort leben überwiegend Muslime. In Bo-Kaap lebten einst die befreiten Sklaven, als Zeichen ihrer neugewonnen Freiheit malten sie ihre Häuser bunt an.
Das ist bis heute erhalten geblieben.
Linktipp: Bei "Overlandtour" gibt es Infos zu Märkten in und um Kapstadt
Auch der Platz rund um das Castle of Good Hope ist einen Besuch wert.
Nebenan liegen das Rathaus, auf dessen Balkon Nelson Mandela 1990 nach seiner Freilassung aus der 27-jährigen Haft eine Rede ans Volk hielt, die
St. Georges Cathedral und die Nationalgalerie.
Auch etwas außerhalb von Kapstadt gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Auf der Kap-Halbinsel liegt ganz im Süden das Kap der guten Hoffnung. Außerdem sind die Strände von Camps Bay, Clifton und Blouberg beliebt, allerdings ist das Wasser rund um Kapstadt durch den Antarktisstrom oft zu kalt zum Baden.
Aus Kapstadt lassen sich auch Weintouren in die Winelands rund um Stellenbosch machen - gute Tipps haben hierfür "Travelbloke" und "Travel World Online". Auch der Botanische Garten in Kirstenbosch ist beliebt. Kirstenbosch wird genau wie Hout Bay, wo sich eine große Robben-Kolonie tummelt, von den Sightseeing-Bussen aus Kapstadt angefahren.
Kommentar schreiben
Travelday (Samstag, 30 Januar 2021 10:50)
Wir waren auch in Kapstadt. Es war sooo schön. Vor allem die Aussicht vom Tafelberg. Nur das lange Anstehen war ein bisschen nervig. Hatte sich ja dann doch gelohnt. An der Waterfront hatten wir Silvester verbracht.
LG Tanja