Mit dem Mietwagen durch Kuba

Mit dem Mietwagen ist Kuba super simpel zu erkunden. Es gibt wenig Verkehr und die Straßen sind breit. Wobei man auf Schlaglöcher im Boden aufpassen muss, auf plötzlich endende Straßen und auf plötzlich entgegenkommende Fahrzeuge.

 

Außerdem stehen gern Anhalter am Weg und in Landkarten eingezeichnete Tankstellen sind nicht immer tatsächlich da. Wir blieben deshalb liegen.


Reservierung:
Auf einen Mietwagen musste man sich zumindest zu unserer Reisezeit 2014 noch bewerben. Deshalb lohnt es, das schon aus Deutschland zu organisieren. Zumal Mietwagen ohnehin knapp sind, weil es kaum Autos auf Kuba gibt und es vor Ort daher umso schwieriger wird, spontan noch einen Mietwagen zu bekommen.

Eine Reservierung heißt aber lange noch nicht, dass man auch tatsächlich einen Mietwagen vor Ort bekommt. Wir hatten Glück, der einzige Wagen, der an dem Tag tatsächlich rausging, war unserer.

 

Tanken:

Man bekommt das Auto zwar vollgetankt (zumindest zeigt die Tankanzeige das an), gibt es aber leer ab. Damit macht der Kubaner noch ein paar CUC extra Kohle, denn Geld gibt's natürlich nicht zurück.

 

Im Atlas eingezeichnete Tankstellen sind nicht immer auch tatsächlich vorhanden oder geöffnet. Deshalb solltet ihr tanken, wann immer es geht. Oft haben Tankstellen ganz eigene Öffnungszeiten, die sich auch spontan ändern könne, oder sie verkaufen nur Benzin an Einheimische oder nur das teure Benzin an Touristen.

 

Navigieren:

Es gibt kaum Straßenschilder und auch kein GPS, deshalb ist es ratsam, sich vorher Routen rauszusuchen und herunter zu laden, oder einen Atlas mitzunehmen. Dennoch sollte man mehr Zeit für die Route einplanen, gerade in den Städten kann es bisweilen schwierig werden, sich zurecht zu finden. Manchmal haben ganz lustige Menschen die Straßenschilder auch gedreht oder die Pfeile übermalt, sodass sich Menschen verirren. Grundsätzlich ist es aber - außerhalb der Städte - mit etwas Orientierungssinn nicht so schwierig, weil es oft nur ganz wenige Straßen gibt.

 

Zentimeter Abstand zur Wand auf dem Parkplatz

Anhalter:
An jeder Autobahnzufahrt stehen unter der Brücke Menschen und Militär, das einem das Zeichen gibt, zu stoppen. Auf das Zeichen muss man nicht reagieren. Da nur wenige Kubaner Autos haben und Busse nicht zuverlässig sind und Taxis zu teuer, ist Trampen die übliche Fortbewegungsweise der Kubaner.

Das Militär regelt, in welcher Reihenfolge zugestiegen werden kann. Wer jemanden mitnimmt, lässt ihn zum Beispiel an der nächsten Autobahnzufahrt raus, da steigt dann der nächste ein. Man kann nicht einfach jemandem mitnehmen, der an den gleichen Zielort will, was das ganze kompliziert macht. Wer also relativ zügig vorankommen will, sollte nicht anhalten.

 

Verkehrsregeln:
Kuba hat Rechtsverkehr. Die Autobahnen sind oft menschenleer, dafür darf man quasi kreuz und quer fahren. Ist die Tankstelle oder die Raststätte auf der gegenüberliegenden Seite, darf man links abbiegen.

 

Außerdem hat man irgendwann mal begonnen, die Autobahnen zu sanieren und hat mittendrin aufgehört. Deshalb gibt es über hunderte Kilometer Baustellen mit nur drei Spuren in beiden Richtungen - die jeweils äußere ist für den normalen Verkehr und in der Mitte die Überholspur für beide Richtungen. Deshalb an diesen Engstellen besonders aufpassen. Wir wussten beispielsweise nicht, ob die Gegenseite wusste, dass wir auf ihre Fahrbahn geleitet wurden (wie gesagt, Schilder sind Mangelware!).

 

Panne:

Wir hatten auch eine Autopanne, als uns rund 70 Kilometer vor Havanna auf der Autobahn das Benzin ausging. Das lag auch daran, dass wir das Auto - siehe Tanken - mit möglichst leerem Tank abgeben wollten und die Tankanzeige hat am Ende nicht mehr verlässlich funktioniert.

 

Obwohl wir generell keine so guten Erfahrungen mit den Kubanern gemacht haben, hatten wir zum Glück in dieser Situation zwei sehr hilfsbereite Männer gefunden. Wir hielten an der Straße Autos an - was dauern kann, weil wie gesagt kau8m Autos unterwegs sind - und der erste LKW stoppte tatsächlich sofort. Die beiden Männer nahmen meinen Freund mit zur nächsten Tankstelle, während ich im sehr heißen Auto gewartet habe. Die Männer meinten, ich solle mich lieber ins Auto einsperren, damit mir nichts passieren könne, aber das gestaltete sich wegen der Hitze als unmöglich.

 

Etwa anderthalb Stunden später kamen die beiden LKW-Fahrer, mein Freund und noch zwei Kumpels der LKW-Fahrer zurück - mit Benzin, einer Flasche und einem kleinen Schlauch. Die Männer füllten unseren Tank und weigerten sich, unsere letzten CUC als Dank anzunehmen.



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