Die Insel Senja liegt im Nordpolarkreis, in der Nähe der norwegischen Stadt Tromsø. Über Senja sagt man, es sei wie Norwegen in Miniaturformat, weil sich hier quasi alles findet, was Norwegen zu bieten hat: Fjorde und Steilküsten, Felsformationen und Trolle, Wasserfälle und Nordlichter, Rentiere und Elche. Ich habe erst recht spät zum ersten Mal von Senja gehört - die Lofoten oder Vesterålen sind bei Touristen deutlich beliebter. Dafür aber habe ich mich in Senja schockverliebt. Die Natur, die Einsamkeit, die Weite - das ist wahrlich faszinierend. Senja ist wirklich ein Abbild von Norwegen - und dabei deutlich weniger touristisch als die Lofoten. Wer eine Auszeit mit Nordlichtern sucht, wird hier fündig.
Senja in Norwegen: Eine Insel im Nordpolarkreis
Senja in Norwegen hatte ich zunächst gar nicht so auf dem Schirm. Eigentlich hat es sogar lange gedauert, bis ich zum ersten Mal von Senja gehört habe - obwohl ich in Norwegen ansonsten recht gut aufgestellt bin. Aber als ich die ersten Fotos von Senja im Nordpolarkreis in einer Norwegen-Reise-Gruppe gesehen habe, wollte ich unbedingt hin. Es sah so faszinierend aus. Und da ich generell ein Winterfan bin und auf Senja die Chancen auf Nordlichter auch nicht so gering sind, führte mich eine Reise Mitte Januar dorthin - also zu einer Zeit, in der die Tage kurz und die Nächte lang und dunkel sind.
Senja liegt 350 Kilometer nördlich des Polarkreises, rund 180 Kilometer von Tromsø entfernt (Luftlinie nur 70 Kilometer), und ist nur knapp 1600 Quadratkilometer groß. Man kommt am besten mit einem Mietwagen von A nach B - dann kann man auch anhalten, wann man möchte. Das Straßennetz auf Senja ist - wie so oft in ländlichen Gebieten in Norwegen - nicht so mega ausgebaut, da in der Mitte der Insel der Ånderdalen Nationalpark liegt und eine Durchfahrt dort nicht möglich ist. Die Insel Senja hat vor allem zwei große Sehenswürdigkeiten, die ich euch näher vorstellen möchte - auch wenn die gesamte Insel durch ihre großartige Natur sehenswert ist.
Natur auf Senja in Norwegen: Ånderdalen Nationalpark
Das wäre zum einen der Ånderdalen Nationalpark auf Senja, der allerdings vor allem im Sommer bei verschiedenen Wanderungen zu erkunden ist oder im typisch norwegischen Winter auf Skiern oder mit Schneeschuhen. Im Winter sinkt man sonst knietief in den Schnee ein und kommt nicht wirklich voran.
Am See leben Otter, im Park sind auch Elche und Rentiere zu Hause. Elche und Rentiere kann man hier sehr gut sehen - wer also schon immer mal einem echten norwegischen Elch begegnen wollte, sollte seine Chance auf Senja nutzen.
Es gibt mehrere Wanderrouten, unter anderem ist gegenüber der Hyttekroa (Camp Tranøybotn) ein Parkplatz. Dort ist ein
mehrsprachiges Hinweisschild, das die Routen zeigt, es führt beispielsweise eine Route zum See, der vier Kilometer entfernt ist. Ich werde auf jeden Fall nochmal wiederkommen, um
hier im Sommer oder Herbst zu wandern.
Sehr schön ist auch, dass rund um den Ånderdalen Nationalpark, der zentral auf Senja liegt, eigentlich nur Natur ist - umgeben von einzelnen Häusern und Höfen. Norwegen-Feeling pur. Alleine an einem Morgen kurz vor Sonnenaufgang haben wir auf einer Strecke von nicht einmal zehn Kilometer (von Stonglandseidet Richtung Finnsnes) sechs Elche gesehen, zwei davon im Straßengraben und einer direkt neben der Straße (auf dem Foto zwischen all den Ästen aber kaum zu erkennen).
Mit dem Auto auf Senja: Die Nationale Landschaftsroute
Insgesamt 18 Nasjonale Turstveger gibt es in Norwegen, davon verläuft eine im Nordwesten von Senja. Offiziell gehört die Strecke zwischen Gryllefjord und Botnhavn zur Route auf Senja, die damit 102 Kilometer lang ist. Möglich sind auch immer wieder kleine Abstecher.
Als Nasjonale Turistveger gelten landschaftlich besonders reizvolle Straßen in Norwegen und sollen Touristen zu Sehenswürdigkeiten in Norwegen
bringen. Und das ist auf Senja auf jeden Fall auch so: Es gibt wunderschöne Strände, karibisches Wasser, Trolle und steile Felswände, die im Fjord enden - ein
Best of Senja (und Norwegen) mit allen Sehenswürdigkeiten der Insel.
Das süd-westliche Ende der Landschatsroute ist Torsken, wobei der Nasjonal Turistvei nur bis Gryllefjord geht. Dennoch lohnt es sich, auch Torsken anzufahren, hauptsächlich wegen des tollen Ausblicks, den man hat, während man die Serpentinen nach unten ins Fischerdorf fährt.
Rund sieben Kilometer weiter, auf der anderen Seite des Berges, liegt Gryllefjord. Dort legt auch die Fähre nach Andenes auf den Vesterålen ab. Dort beginnt übrigens auch direkt eine weitere Landschaftsroute mit wundervollen natürlichen Sehenswürdigkeiten.
Hamn i Senja in Norwegen: Ein alter Handelsplatz wird Aktivitäten-Zentrum
Bekannter ist da Hamn i Senja zwölf Kilometer weiter. Ursprünglich diente der "Hafen in Senja" als Handelsplatz und Industriestandort, wo vor allem Nikkel gewonnen und nach ganz Norwegen und um die Welt verkauft wurde. Heute ist Hamn i Senja, das auf einer kleinen vorgelagerten Halbinsel liegt, vor allem eine künstliche Touristenanlage. Dort kann man sich für nicht ganz so günstig in die schicke Appartementanlage einquartieren.
Es gibt zudem ein Restaurant (nicht nur für Gäste und auch im Winter geöffnet) und eine Art Aktivitätencenter. Hier kann man Nordlicht-Safaris (50 bis 150 Euro), Huskyschlittentouren (200 Euro) oder Walsafaris (120 Euro) buchen, aber auch Skitouren oder Body-Rafting im Eiswasser (120 Euro), Schneeschuhwandern (100 Euro) und Angeln mit einem persönlichen Guide (130 Euro). Dementsprechend ist hier immer einiges los: Touristen kommen gerne nach Hamn i Senja und planen von hier aus ihre Aktivitäten und Unternehmungen auf der Insel. Für uns war es nur ein Zwischenstopp, deshalb kann ich zu den angebotenen Aktivitäten leider nichts sagen.
Außerdem steht am Hafen ein Hot Tube Boat, ein kleines Boot, das mit 38 Grad warmem Wasser gefüllt ist und zum Baden einlädt. Man muss das allerdings vorher anmelden, sonst ist kein Wasser im Boot. 30 Euro kostet der Spaß, Platz ist für bis zu 15 Personen. Danach kann man in der Sauna einkehren, die kostet für eine Stunde 12 Euro.
Aber auch ohne all die Aktivitäten lohnt sich ein Abstecher nach Hamn i Senja. Man kann dort ein wenig an der Kaimauer spazieren gehen, aufs Meer hinaus gucken, mit etwas Glück sogar Wale von Land aus sehen und die Umgebung genießen. Wale zu sehen ist ein großer Traum von mir und definitiv ein Highlight auf Senja - wir hatten bei dem kurzen Zwischenstopp aber leider kein Glück.
Senjatrollet auf Senja in Norwegen: Der größte Troll der Welt
Die nächste Sehenswürdigkeit auf der Nationalen Landschaftsroute ist der Senjatrollet in Finnsæter rund fünf Kilometer weiter. Oder eher gesagt: war. Denn 2019 ist der Senjatrollet zusammen mit weiteren Teilen der Anlage bei einem Feuer zerstört worden. Aktuell ist nicht geplant, dass der Senjatrollet und der Trollpark wieder aufgebaut werden.
Dennoch ein paar Worte zum Senjatrollet: Es handelte sich dabei um zwei riesige Trolle auf einem Felsen, die schon von weit her sichtbar waren (allerdings eher von der anderen Seite kommend), da sie 18 Meter hoch ragen.
Der norwegische Troll namens Senjatroll steht nicht nur im Guiness Buch der Rekorde, es war auch die Sehenswürdigkeit auf Senja für alle Märchen-Fans und Junggebliebene. Eingebettet war der Troll in einen Trollpark, der Spaß und Wissenswertes für Jung und Alt bietet.
Der große Troll hat einen eigenen Eintrag im Guinessbuch der Rekorde als größter Troll weltweit, die letzten rund zehn Jahre seines Lebens hatte er auch eine Begleiterin namens Trollkjerringa. Es wirkte fast so, als würden die beiden über Senja und Norwegen wachen.
Im Trollpark haben Senjatrollet und Trollkjerringa jede Menge Freunde und Begleiter. Der Park ist ausgestattet mit verschiedenen Figuren, einem Spielplatz, Picknickplätzen, einem Café und einem Restaurant. Ein Teil ist von dem Feuer verschont worden und kann heute noch besichtigt werden.
Völlig zerstört hingegen ist das einstige Museum im Inneren des Senjatrolls, wo auf zwei Etagen eine Erlebniswelt gebaut wurde. Auch eine Art Kulturzentrum gab es, mit Ausstellungen und Souvenirverkauf.
Mit dem Senjatrollet und dem Trollpark hat sich der Besitzer Leif einen Lebenstraum erfüllt. Jahrzehntelang hat er an dem Park gebaut und auch immer wieder im Inneren Trollgeschichten vorgelesen. Da er mittlerweile schon über 70 Jahre alt ist, hat er leider keine Ambitionen mehr, den Senjatrollet wieder aufzubauen.
Kunst trifft Landschaft trifft Architektur: Aussichtsplattform Bergsbotn Senja
Eine wundervoll gestaltete Aussichtsplattform wartet 14 Kilometer weiter auf Senja: die Bergsbotn Utsiktsplattform. Es handelt sich dabei um eine Art Steg, der 44 Meter lang ist. Er befindet sich auf einem Berg mit Blick auf den Bergsfjorden, einer Art Lagune, und die Berge drum herum.
Unten zu Fuß liegt das Dorf Bergsbotn. Die Plattform ist von einem Landschaftsarchitekten gestaltet worden und hat einige längliche Wellen und Erhöhungen innerhalb des Stegs.
Die nächste größere Dorfschaft ist Skaland 10 Kilometer weiter, das allerdings im Senja-Touristenführer mit einem Joker-Supermarkt beworben wird. Das sagt schon viel über die Sehenswürdigkeiten aus. Wobei Skaland ganz süß ist, es gibt ein paar sehr schöne Häuser direkt am Fjord.
Karibische Strände in Norwegen: Bøvær und Kråkeslottet auf Senja
Die meisten fahren weiter nach Bøvær, einem Abstecher von vier Kilometern einfach von der Landschaftsroute aus. Bøvær hat mich auf Senja mit am meisten verzaubert. Und das lag vor allem an dem wundervollen Strand. Ein weißer Sandstrand, türkisfarbenes Wasser, wie man es aus der Karibik kennt und dazu die dramatische Kulisse mit den steilen Felsküsten und Bergen. Es wirkte etwas unwirklich.
Noch bevor man zu dem tollen Strand kommt (es gibt ganz am Ende der Straße einen kleinen Parkplatz) steht links auf einer Halbinsel das Kråkeslottet, das trotz des Namens aber ein kleines schönes Fischerhäuschen und kein Schloss ist. Dort finden, im Sommer, Ausstellungen statt. Auch im Winter kann man gemütlich dorthin spazieren und sich am türkisfarbenen Wasser mit Blick auf den Bergsfjorden und den Atlantik erfreuen.
Okshornan am Fjord: Das Gebiss des Teufels auf Senja in Norwegen
Bis zur nächsten Sehenswürdigkeit auf Senja sind es ab Skaland acht Kilometer: die Aussichtsplattform Tungeneset. Hier wartet nicht nur ein toller Blick auf Steinfjord und Erfjord, sondern auch auf "Okshornan" (Ochsenhörner, auch "Djevelens tanngard", Gebiss des Teufels, genannt). Das sind einige sehr spitze Berge mit 600 bis 700 Meter Höhe, die sich aneinander reihen und in den Fjord stürzen. Der Staat hat deshalb an dieser Stelle eine moderne Rampe von einem Landschaftsarchitekten entwerfen lassen.
Am Parkplatz ist eine Toilette (nur im Sommer geöffnet), von dort aus führt ein Holzsteg über die Klippen, um tolle Ausblicke auf die Gebirgskette zu erhaschen. Die Holzrampe endet auf flachen Felsen, sodass dort auf eigene Gefahr auch noch weiter gegangen werden kann.
Bis zum Ersfjordstranda sind es von der Aussichtsplattform aus rund drei Kilometer, die es bergab geht. Dort, am Ersfjorden, findet sich ein
traumhafter weißer feiner Sandstrand, im Hintergrund ragen die Okshornan in die Höhe. Im Sommer ist das Wasser hier auch türkisblau.
Es gibt einen Parkplatz und Toiletten, zudem Grill-, Picknick- und Campingmöglichkeiten. Im Hintergrund sieht man zahlreiche kleinere und größere Wasserfälle, die sich an den Felswänden hinunter hangeln.
Das Toilettenhäuschen, geöffnet Mai bis Oktober, ist übrigens speziell. Es ist aus goldener Farbe und in Form eines Dreiecks gestaltet. Dafür wurde mit Tupelo Architekten eigens ein Landschaftsarchitektenbüro beauftragt.
Roadtrip auf Senja in Norwegen: Durch Tunnels mit Eisklötzen
Senjahoppen erreicht man mit dem Auto rund fünf Kilometer nach dem Strand, und Mefjordvær durch einen Abstecher von weiteren vier Kilometern.
Senjahoppen und Mefjordvær fand ich nicht ganz so spannend, in ersterem dominiert die Fischerei, zweitere ist eine historische Stadt mit einigen alten Gebäuden. Deshalb dient Mefjordvær auch gerne als Fotomodell, die alten Gebäude lassen sich vor allem von Fyrlykta aus gut fotografieren. In Mefjordvær gibt es auch einige Unterkünfte, Galerien und Campingmöglichkeiten.
Dieses Gebiet auf Senja ist geprägt von einigen Tunnels, teils sehr lang, und teilweise läuft sogar Wasser hinein, sodass man im Tunnel Eisklötzen ausweichen muss, die festgefrore sind. Das ist aber durchaus spannend anzuschauen, auch die Tunnelwände sind bisweilen voller Eis.
Rund 14 Kilometer, meist am Fjord entlang, sind es bis zum nächsten wundervollen Ort, Mefjordbotn, einer kleinen Ansammlung von Häusern. Allerdings ist die Aussicht vom Mefjordbotneidet unfassbar toll, sodass es sich auf jeden Fall lohnt, hier anzuhalten und die Ruhe und Einsamkeit zu genießen.
Husøy: Abgeschiedenheit und Einsamkeit im Øyfjorden auf Senja in Norwegen
Husøy ist das nächste Ziel und rund 23 Kilometer und zahlreiche Tunnel von Mejordbotn entfernt. Die Insel gehört streng genommen gar nicht zu
Senja, weil es eine eigene Insel im Øyfjorden ist, die seit einigen Jahren über eine
Brücke mit Senja verbunden ist. Früher war es nur möglich, per Boot dorthin zu kommen. Dennoch gilt sie als eine der Sehenswürdigkeiten von Senja.
Es ist fast ein wenig verwunderlich: Da haben die Menschen auf Senja so viel Platz und es gibt kaum Häuser und auf der kleinen Insel Husøy drängt man sich dicht an dicht. In dem Fischerdorf (vor allem Dorsch) gibt es nicht nur eine Schule, sondern auch Einkaufsmöglichkeiten und ein im Winter geschlossenes Café.
Vor allem die Anfahrt nach Husøy ist wunderschön, wenn man sich mit dem Auto die Serpentinen hinunterschlängelt mit dem Blick auf die Schäreninsel.
Botnhamn ist der Schlusspunkt der Landschaftsroute. Von Husøy aus sind es noch 16 Kilometer. Hier legt nicht nur die Fähre nach Kvaløya (mit direkter Verbindung nach Tromsø) ab, es handelt sich auch um einen alten Bauernhof mit Farm und eine archäologische Fundgrube.
Hier wurden Dinge aus der Steinzeit, der Eisenzeit und dem Mittelalter gefunden. "The Silver Treasure of Botnhamn" ist der Fund von Silberschmuck, unter anderem einer Halskette, aus dem Jahr 1000 nach Christi.
Von Botnhmn aus sind es mit dem Auto rund 30 Kilometer nach Gibostad, vorbei an schönen Fjorden und Seen, etwa Tverrbotn.
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Senja in Norwegen: Die Halbinsel Stonglandseidet
Im Sážža, dem Senja Natur- und Kultursenter, das an der Hauptverbindung von Finnsnes nach Skrolsvik liegt
und selbst nicht sonderlich sehenswert ist, hat uns ein Mitarbeiter empfohlen, auf die Halbinsel vor Stonglandseidet zu fahren und dort die Natur zu genießen. Dem Rat folgten
wir.
In Stonglandseidet sieht man die eine Straße ganz gut, die kurz vor der Kirche nach links auf die Halbinsel gen Solvang / Stangnes / Valvåg abbiegt.
Wir kamen zu einer wundervollen Zeit, da gerade Sonnenaufgang war - im Winter ist es auf Senja nur ein paar Stunden am Tag hell. So haben sich
fantastische Farben über dem Wasser gezeigt. Ganz am Ende der Straße haben wir einen süßen Strand gesehen, voller Schnee, mit einem tollen Leuchtturm. Es war
zwar mega windig und kalt, aber auch wunderschön.
Wirklich verfahren kann man sich ohnehin nicht, da die Halbinsel Stonlangseidet zwar nicht klein ist, aber nur eine Straße hat.
Direkt an der Straße hat sich uns auch direkt eine Herde Rentiere gezeigt. Sie liefen über die Fahrbahn und waren rechts und links zugange. Vor unserem Ferienhaus in Skrolsvik, direkt an einem kleinen See gelegen, hat auch ein einzelnes Rentier nach Futter gesucht, es passte sich farblich perfekt an die Landschaft an und war kaum zu fotografieren (den Versuch seht ihr oben).
Da nicht wirklich Verkehr war, haben wir das Auto abgestellt und haben uns etwas näher an die Tiere herangewagt, die uns zwar aufmerksam beobachtet haben, aber nicht
so schreckhaft waren. Sie haben uns deutlich signalisiert, wo die Grenze ist und die haben wir respektiert und von dort aus in Ruhe beobachtet, bis die Tiere von alleine
weiterliefen.
Stonglandseidet als Stadt selbst hat nicht so mega viel zu bieten. Da wir in Skrolsvik übernachtet haben, war das für uns sowas wie die nächste Stadt und wir haben uns dort im einzigen Supermarkt, dem Joker, eingedeckt. Es gibt wohl auch ein Sør-Senja Museum, das wir allerdings nicht besucht haben.
Im Kveitmuseet Skrolsvik gibt es mehr zur Tradition Skrolsviks und dem Kveitsfisk (Heilbutt) zu erfahren, der eine große Tradition in dem Dorf hat. In Stonglandseidet gibt es noch das Kaperdalen Samemuseum, ein Freiluftmuseum, das Hütten und Unterkünfte von Samen zeigt, die dort auch gelebt haben. Der letzte Bewohner war Nikolai und ist 1905 geboren. Allerdings wurde das Museum gerade renoviert, als wir dort waren. Es sollte im Laufe des Jahres 2018 wieder eröffnet werden. Mehr Infos findet ihr auf der Website.
Senja Sehenswürdigkeiten: Nordlichter & Whale Watching
Abgesehen vom Wandern im Nationalpark, dem Erforschen des Trollparks beim Senjatroll oder den Museen gibt es noch andere Aktivitäten und Sehenswürdikeiten, für die
Senja bekannt ist.
Nordlichter
The Aurora Observatory auf Senja wirbt damit, die beste Sicht auf Nordlichter zu haben. Das lässt sich das Unternehmen aber auch einiges kosten. Dabei ist es auf Senja, wie generell im Nordpolarkreis in Norwegen, nicht so schwierig, Nordlichter selbst zu entdecken, da es nicht wirklich große Städte gibt und damit die Lichtverschmutzung gering ist. In den meisten Fällen zeigt sich zunächst erst ein leicht grauer Schleier am Himmel, der dann aber im besten Fall grün und rötlich wird. Meistens sehen die Kameras Nordlichter auch ehe das menschliche Auge sie sehen kann.
Whale Watching
Berühmt ist Senja zudem für Walsafaris, auch eine Huskyschlittentour oder andere Unternehmungen kann man machen. Die meisten dieser Aktivitäten starten bei Hamn i Senja. Auf der Website gibt es eine gute Übersicht mit Aktivitäten und Preisen.
Praktisches für deine Reise nach Senja
Hinkommen nach Senja:
Der nächste Flughafen von Senja aus ist Bardufoss, auch von Harstad und Tromsø aus ist Senja zu erreichen.
Im Sommer fahren Fähren sowohl von den Vesterålen, von Brentsholmen 50 Kilometer westlich von Tromsø als auch von Harstad.
Übernachten auf Senja:
Ich mag die Natur und ich mag die Einsamkeit in Norwegen. Deswegen würde ich nicht auf die Idee kommen, in einem Hotel zu übernachten. Das könnte man beispielsweise in Hamn i Senja machen, wo eine größere Anlage mit zweigeschossigen Unterkünften direkt am Wasser steht. Ich liebe die norwegischen Hütten in der Einöde und seit Airbnb findet man diese auch einfach und muss nicht direkt ein oder zwei Wochen bleiben.
Da wir verschiedene Orte der Insel sehen wollten, hatten wir auch mehrere Übernachtungsstätten. Beginn war in Sørreisa kurz vor der Brücke nach Senja, danach waren wir im Süden in Skrolsvik, wo wir ein wundervolles Haus für uns alleine hatten, mit allerlei Ausstattung, tollem Sternenhimmel und Nordlichtern und einem Rentier auf dem kleinen See vor dem Wohnzimmer. Zum Anschluss führte unser Weg noch etwas außerhalb von Gibostad. Die Hütte ist nur mit einem Auto erreichbar. Sie lag direkt an einem See, nur das Haupthaus war nebenan und sonst nichts. Da haben sich wundervolle Nordlichter am Himmel gezeigt und durch die Einöde waren sie super intensiv zu sehen. Wir haben pro Nacht zwischen 15 und 25 Euro pro Person bezahlt, überall war Selbstversorgung möglich.
Rumkommen auf Senja:
Es gibt zwar Busse nach Senja und auch Busse, die die Orte an der Westküste anfahren, allerdings macht vor allem den Nasjonal Turistveg aus, dass man sich dort frei bewegen und anhalten kann, wann man möchte. Es ist eine Art Stop and Go und das ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwierig.
Da wir zu viert unterwegs waren, hat sich die Frage für uns eh nicht gestellt und wir haben uns einen Mietwagen genommen. Wir haben rund 180 Euro für fünf Tage bezahlt plus Benzin und Maut. Gebucht haben wir via billiger-mietwagen.de.
Kosten für Senja:
Insgesamt kann man auch einen Urlaub in Norwegen relativ günstig gestalten. Wir haben in Hütten übernachtet, teils super ausgestattet, teils weniger gut ausgestattet, das hat pro Nacht 15 bis 25 Euro pro Person gekostet. Wir haben uns selbst versorgt, also jeden Abend gekocht. Wer sich an Dinge wie Spaghetti mit Tomatensoße und Tacos hält, kommt dabei auch ganz gut weg.
Wir haben nie auswärts gegessen. Da wir im Winter unterwegs waren, hatten eh alle Cafés und ähnliches zu, wo man hätte einkehren können, daher hielt sich das mit den "spontanen Ausgaben" in Grenzen. Der Mietwagen hat etwa 180 Euro gekostet für fünf Tage, an Benzin haben wir (von und nach Tromsø plus Senja) rund 120 Euro gebraucht. Maut gab es keine.
Packliste für Senja:
- Manuell einstellbare Kamera mit Stativ
- Im Winter: Lange Wollunterwäsche
- Im Winter: Schal, Halstuch, Wollmütze, Handschuhe
- Im Winter: Stirnlampe
- Festes Schuhwerk
- Kreditkarte
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Sirit (Montag, 05 Oktober 2020 17:05)
Das sieht richtig toll aus! Ich war noch nie dort oben, bin eher tropisch und habe bisher auf tropischen Inseln gelebt oder habe Urlaub irgendwo am Meer gemacht. Aber das hier sollte ich mir mal genauer anschauen... Danke Dir! Vg, Sirit
Jaimees Welt (Montag, 05 Oktober 2020 17:06)
Wir waren ja im Sommer auch in Norwegen unterwegs, aber nicht so weit nördlich! Ich finde dieses Land und seine Landschaften einfach nur wunderschön! Tolle Bilder hast du da gesammelt!
Liebe Grüße
Jana
Manja (Montag, 05 Oktober 2020 17:06)
Danke für diesen tollen Bericht von meinem Lieblingsland Norwegen. Leider haben wir es noch nicht so weit nördlich geschafft und in den Sommermonaten sind die Polarlichter ja auch nicht zu finden. Elche habe ich in 25 Jahren nur einmal gesehen, ich glaube ich muss echt mal außerhalb der Ferienzeit dahin. Die Polarlichter sind ja wirklich toll. Ohne Trolle geht nichts und ich finde es wundervoll, dass das da oben so gelebt wird.
LG Manja
Sandra Storfinger (Montag, 05 Oktober 2020 17:07)
Hachz!
Hin und weg von den Bildern und den vielen Infos. Vielen Dank dafür. Ich mag auch!
Liebe Grüße an Dich
Sandra
Christina (Samstag, 10 Oktober 2020 20:36)
Wie schön! Das sieht richtig toll aus!
Wir wollen auch nächstes Jahr nach Norwegen mit unserem Pick Up Camper fahren! Danke für die tollen Tipps und schönen Anregungen! Ich werd mich durch euren Blog nochmal durchwühlen, wenn der Urlaub dann näher rückt :)
Alles Liebe,
Christina von https://miles-and-shores.com
Julia (Montag, 18 Januar 2021 18:43)
Hallo,
eine tolle Reise hast du da, bei der man viel erleben kann. Besonders das mit dem Baden im Boot finde ich spannend. Das würde ich machen, ist bestimmt ein tolles Erlebnis. Und dann da ein paar Tage nur abschalten. Schöner einblick in ein tolles Land.
Liebe Grüße
Julia
Gabriela Mohlek (Dienstag, 26 Oktober 2021 16:35)
Guten Tag, vielen Dank fur diese fantastische Bearbeitung. Ich plane eventuell eine Reise nach Senja, und finde hier Antwort auf viele Fragen,
viele Gruesse aus Polen
Katja (Sonntag, 31 Oktober 2021 07:10)
Hey,
wir planen aktuell unsere Reise nach Nordnorwegen im Januar.
Kannst du vielleicht was zum Fahren dort oben sagen?
Waren die Straßen gut geräumt und ist man mit dem Auto überall gut hingekommen?