Optimale Reisezeit für São Tomé und Príncipe:
Vorweg: Wer die Sonne liebt und ohne nicht glücklich ist, sollte nicht nach São Tomé und Príncipe reisen. Die
Inseln bestehen fast nur aus Regenwald, es regnet auch in der Trockenzeit öfter und der Himmel ist sehr häufig bewölkt. Zwischen Juni und August ist es nicht ganz so heiß und es regnet am
wenigsten, etwa drei bis fünf Tage im Monat. Das ist also die beste Reisezeit für deinen Urlaub in São Tomé und Príncipe. Auch im Dezember und Januar (meine Reisezeit war Dezember) regnet es
weniger als in den anderen Monaten, im Schnitt zwischen fünf und acht Tagen.
Wer sich für Wildlife interessiert, sollte spezielle Zeiten beachten: Im August ist rund um die Hauptinsel São Tomé Wal-Saison, von November bis April kann man auf beiden Inseln Schildkröten bei der Eiablage, beziehungsweise kleine Schildkröten schlüpfen sehen. Delfine können ganzjährig gesichtet werden.
Währung und Preise auf São Tomé und Príncipe:
Bezahlt wird in Dobra, ein Euro sind ungefähr 24,8 Dobras. Manchmal finden sich noch absurde Preise in Dobra, aber vor kurzem wurden einige Nullen gestrichen, früher war der Kurs zu 24.850 Dobras.
ACHTUNG: Es gibt keine Geldautomaten auf São Tomé oder Príncipe, an denen Ausländern Geld bekommen könnten! Ihr müsst für eure Reise entweder genug Bargeld mitbringen, oder in einer der beiden Hauptstädte (São Tomé oder Santo Antonio) in die Bankfiliale, dort kann mit der Kreditkarte Geld auch an Touristen ausgezahlt werden.
Generell ist das Leben für Touristen auf São Tomé teuer, vor allem Unterkünfte. Wer lokal einkauft, kann während seiner Reise allerdings günstig essen und trinken. Wer Low Budget reist, wird auf der Insel nicht glücklich.
Hinkommen nach São Tomé und Príncipe:
Von Europa aus gibt es eigentlich nur eine sinnvolle Verbindung auf die Hauptinsel São Tomé, mit TAP Air reist du über Lissabon und Accra. In der ghanaischen Hauptstadt Accra bleibst du im Flugzeug sitzen, es steigen nur Gäste aus und ein. Das macht die Flugzeit aber leider sehr lange, denn es kann schon vorkommen, dass man zwei Stunden am Boden ist in Ghana. Die Flugzeit beträgt etwa acht Stunden mit dem Stopp und es gibt Flüge für rund 800 Euro hin und zurück.
Auch die Airlines Africa Aviation, Air Service Gabon und Ceiba International fliegen ab Libreville, der Hauptstadt von Gabun. TAAG Angola Airways fliegt via Luanda in Angola. Die günstigste und beste Variante ist aber mit TAP über Portugal und Ghana.
Sonderfall Príncipe:
Es gibt aktuell keine komplett sichere Variante, um auf die zweitgrößte Insel Príncipe zu reisen. Dennoch gibt es eine empfohlene: Per Flugzeug mit der Airline STP Airways. Die Airline steht auf
der Blacklist der EU, ist aber dennoch sicherer als die Schiffs-Verbindungen über das Meer. STP verlangt für den Hin- und Rückflug von São Tomé nach Príncipe rund 250 Euro und fliegt fünfmal
in der Woche. Manchmal kommt es zu Flugausfällen, deshalb sollte man etwas extra Zeit einberechnen und nicht am Rückreisetag nach Europa erst aus Príncipe zurückfliegen.
Es gibt auch Schiffsverbindungen zwischen den beiden Hauptinseln, die Überfahrt dauert rund acht Stunden und ist eher stürmisch. Es gibt immer wieder Vorfälle, dass Schiffe sinken, weshalb generell nicht dazu geraten wird, auf diese etwas günstigere (rund 80 Euro hin und zurück) Art zu reisen.
Visum für São Tomé und Príncipe:
Ein Visum für São Tomé und Príncipe ist für EU-Bürger 15 Tage lang kostenfrei und on arrival am Flughafen zu erhalten. Wenn deine Reise länger als 15 Tage dauert, kannst du das Visum kostenpflichtig in São Tomé Stadt verlängern lassen, was wohl kein großer Aufwand ist. Mein Urlaub war genau 15 Tage lang, daher habe ich das kostenfreie Visum optimal nutzen können.
Rumkommen auf São Tomé und Príncipe:
Auf beiden Inseln kannst du ein Auto mieten. Wir hatten nur auf São Tomé ein Auto, das hat 30 Euro am Tag gekostet und gebucht haben wir über "Tortuga Car Rental". Das ging ganz simpel über WhatsApp, ich hab dem Besitzer eine Nachricht geschrieben und es kam sofort eine Antwort. Wir hatten einen Jimny Suzuki, der für zwei Leute und São Tomé super gepasst hat. Zu den 30 Euro hinzu kamen Gebühren: jeweils 10 Euro, wenn man das Auto am Flughafen abholen oder abgeben wollte (was wir doppelt genutzt haben, weil wir ja zwischendurch nach Príncipe geflogen sind).
Auf Príncipe hatten wir keinen Mietwagen, dort fangen die Preise bei 50 Euro am Tag an, allerdings liegen die Sehenswürdigkeiten auch nahe beieinander. Príncipe ist nur 16 Kilometer lang. Wir haben uns deshalb für Moto-Taxis als Fortbewegungsmittel entschieden. Das hat ungefähr 50 Cent pro Kilometer pro Person gekostet - und die Sehenswürdigkeiten liegen alle zwischen sechs und zehn Kilometer von Santo Antonio entfernt. Es war also deutlich günstiger als ein Mietwagen. Mit den Fahrern hatten wir jeweils auch abgesprochen, wann wir abgeholt werden wollen.
Generell kann man auch auf São Tomé mit Minibussen und Moto-Taxis voran kommen, da aber nur wenige Menschen auf der Insel leben, sollte man dann gut Zeit einplanen.
Sehenswürdigkeiten auf São Tomé und
Príncipe:
Sehenswürdigkeiten auf São Tomé:
Claudio Corallos Schokoladenfabrik: Über die weltbeste Schokolade lernen - und sie probieren.
CACAU: Kultur, Geschichte und Restaurant in einer großen alten Bahnhofshalle.
Praia Inhame: Schildkröten bei der Eiablage in einem wunderschönem Panorama.
Ilhéu das Rolas: Eine kleine Insel mit Vulkanen, Geysiren - direkt auf dem Äquator.
Lagoa Azul: Schnorcheln in der blauen Lagune im Norden der Insel.
Boca do Inferno: Ein faszinierendes Naturschauspiel, wo Wellen durch Felsen peitschen.
Obo Nationalpark: Eine Wanderung durch den Regenwald, mit Wasserfällen und Äffchen.
Pico Cão Grande: Das Wahrzeichen São Tomés lässt sich aus der Ferne betrachten.
Praia Tamarindo: Der angeblich schönste Strand auf São Tomé ganz im Norden der Insel. Unbedingt das nahegelegene Schildkröten-Museum in Mirro Peixe besuchen).
Sehenswürdigkeiten auf Príncipe:
Praia Banana: Der berühmte Bacardi-Strand ist einer der schönsten weltweit - und einsam.
Bom Bom Island: Schnorcheln und Wassersport rund um die kleine Insel im Norden
Roça Sundy: Die einst größte Plantage und die erste Kakao-Plantage des Landes.
Obo Nationalpark: Eine Wanderung durch den Regenwald, mit Wasserfällen und allerlei kleinen Tieren.
Meine Route auf São Tomé und Príncipe:
Cidade de São Tomé - Praia Inhame - Ilhéu das Rolas - Santana (mit Boca do Inferno) - Santo Antonio - Praia Banana / Roça Belo Monte - Bom Bom Island - Roça Sundy - Neves (mit Blaue Lagune, Praia dos Tamarindos und Mirro Peixe) - Cidade de São Tomé
Empfohlene Route für São Tomé und
Príncipe:
Ich fand unsere Route sehr gut. Ich würde zwischen Santana und Praia Inhame noch eine Nacht im Obo Nationalpark einplanen, das hatten wir eigentlich vor, haben uns dann aber für eine dritte Nacht in Neves entschieden.
Meine Highlights auf São Tomé und Príncipe:
► Der wahrscheinlich schönste Strand: Praia Banana und Roça Belo Monte
► Schildkröten bei der Eiablage an der Praia Inhame
► Schnorcheln und Wassersport auf Bom Bom Island
► Am Äquator auf der Ilhéu das Rolas
► Schnorcheln in der Blauen Lagune, Informieren im Schildkröten-Museum
► Koloniale Spuren auf der Roça Sundy
► Durch den Regenwald wandern in Neves
► Die weltbeste Schokolade probieren in Cidade de São Tomé
► Das prächtigste Naturschauspiel: Boca do Inferno bei Santana
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Monique Meipunkt (Montag, 05 Oktober 2020 15:14)
Liebe Miriam,
deine Reisetipps hast du schön aufbereitet und sie laden direkt zum Urlaub machen ein. Der Obo Nationalpark würde bei uns wohl hoch im Kurs stehen. Interessant finde ich, dass das Visum kostenlos ist. Ist ja eher ungewöhnlich.
Liebe Grüße,
Mo
Manuel (Montag, 05 Oktober 2020 15:21)
Hab noch nie von diesem Ziel gehört und jetzt will ich da unbedingt hin, toll!
Nach der Schokolade würde ich mir die Schildkröten ansehen :D
Wioleta Schmidt (Montag, 05 Oktober 2020 15:22)
Also ich könnte mich gar nicht entscheiden, ob ich lieber zu der Zeit mit Walen oder mit der Eiablage kommen würde! Beides würde ich gerne einmal erleben. Richtig cool, dass das Visum kostenfrei ist.
Viele Grüße
Wioleta
Sarah Willier (Montag, 05 Oktober 2020 15:23)
Wunderschöne Bilder :) Ich bin ein totales Sonnenkind, klar ein paar Tage ohne Sonne im Urlaub ist auch okei aber ich brauch das Vitamin D zum erholen. Aber deine Bilder sind auf jeden Fall ansprechend ♥
Bea (Montag, 05 Oktober 2020 15:24)
Eine tolle Zusammenfassung der anderen Beiträge! Die Bilder sind wieder traumhaft und man bekommt sofort Lust zu reisen. Sehr sehr schön.
Lieben Gruß, Bea.
GabrielaaufReisen (Montag, 05 Oktober 2020 15:25)
Das ist ja ein echter Geheimtipp! Hoffentlich lesen es nicht zu viele Leute, sonst wird es zu voll *ichmachenurspass*. Eine tolle Inspiration!
Liebe Grüße
Gabriela
Cindy Haase (Montag, 05 Oktober 2020 15:25)
Ach wieder so ein toller informativer Beitrag. Deine Bilder machen auch gleich richtig Lust aufs reisen. Informiere mich gern auf deiner Seite, wenn das nächste Reiseziel klar ist. LG, Cindy
Jaimees Welt (Montag, 05 Oktober 2020 15:29)
Ich mag die Sonne eigentlich lieber, aber für so ein hübsches kleines Land würde ich wohl doch ein bisschen Regen in Kauf nehmen! Ich finde diese Übersicht sehr praktisch, wenn man da wirklich hin möchte! Mach das gern von weiteren Ländern!
Liebe Grüße
Jana
Gedanken Vielfalt (Montag, 05 Oktober 2020 15:29)
Huhu,
Bin überrascht das es „nur“ einige Stunden Flug sind, dachte das es locker 12 Stunden sind. Wie ich auf die Idee komm!? Frag lieber nicht.
Toll das du auch gleich Infos zum Visum gibst etc. Du denkst einfach immer an alles :-)
LG
Steffi
Annette Dr. Pitzer (Montag, 05 Oktober 2020 15:30)
Regenwald ist sicherlich ein ganz spezielles Erlebnis. Für mich als Biologin wäre Flora und Fauna ein Grund für einen Besuch der Inseln.
Alles Liebe
Annette
bloggmaus (Montag, 05 Oktober 2020 15:31)
Hallo und herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag! 8 Stunden Flugzeit ist ja gar nicht soooo lange... muss ich mir glatt mal als Reiseziel merken! Dieses Jahr wird allerdings nicht geflogen sondern mit unserem Wohnwagen geurlaubt ;-) Ganz liebe Grüsse, Janina
Bettina Halbach (Montag, 05 Oktober 2020 15:32)
Vielen Dank für deinen schönen Bericht Sao Tomé. Vom wie komme ich hin, was kann ich unternehmen, was kostet es, welche Währung - dein Reisebericht enthält einfach alle Tipps die man braucht. Vielleicht noch interessant wäre in welcher Sprache kann ich mich mit den Einheimischen unterhalten, genügt Englisch? liebe Grüße Bettina
David Schmid (Montag, 05 Oktober 2020 15:32)
Dein Beitrag ist wirklich hilfreich für Menschen, welche diese Region besuchen möchten: Wie man hinkommt, was es kostet, wann man reisen soll ... Alles sehr praktisch. Herzlichen Dank!
David von https://www.photoschmid.com/