Urlaub auf Sansibar: Der Traumstrand von Nungwi

Sansibar - ein absoluter Traum! Ich hätte nicht gedacht, dass es solche Strände in der Realität gibt. Es sieht wirklich aus wie im Paradies und wie auf all den Postkarten und Instagram-Bildern. Wer zum Strandurlaub nach Sansibar kommt, wird auf jeden Fall den Namen Nungwi hören. Nungwi gilt als das Urlauber-Paradies auf Sansibar. Das hat seine Vor- und Nachteile. Zum einen hat Nungwi einfach den mit Abstand schönsten Strand auf ganz Sansibar und einen der schönsten weltweit. Allerdings ist vor allem zur Hauptsaison auch einiges los in dem Ort. Wer etwas mehr Ruhe will, reist wie ich in der Nebensaison. Da muss man zwar täglich mit kurzen Regenschauern rechnen, hat aber sonst seine Ruhe.

Sansibar - ein einziger Traum. Da fällt es gar nicht so einfach, den richtigen Ort für sich zu finden. Viele machen eine kleine Rundreise um die Insel im Indischen Ozean, die zu Tansania gehört. Denn der Unterschied zwischen Ostküste und Westküste ist groß.  

Für mich stand zwar fest, dass ich unbedingt nach Sansibar wollte - aber erst am Tag vor der Anreise habe ich mich für meinen Ausgangsort entschieden. Die Wahl fiel auf Nungwi - hier soll es den schönsten Strand von ganz Sansibar geben. Außerdem ist das Meer recht flach, Ebbe und Flut sind nicht so stark spürbar. 

Während Nungwi, das am Nordzipfel von Sansibar liegt, für seine Traumstrände bei Sansibar-Urlaubern beliebt ist, ist der Urlaubsort Kendwa einige Kilometer südwestlicher für seine Partys bekannt. Bei Backpackern sind auch Paje und Jambiani im Südosten von Sansibar beliebt - hier ist der Wellengang stärker, Ebbe und Flut sind ausgeprägter und generell geht es ein wenig rauer zu. Im Nordosten haben Pwani  und Pongwe eine gute Infrastruktur, im Südwesten Fumba. Generell gelten Nungwi und Paje als die touristischsten Orte auf Sansibar - ausgenommen von Stonetown - der Hauptstadt von Sansibar.

Ausgangsort für Reisen nach Sansibar ist entweder Daressalam auf dem tansanischen Festland oder Stonetown - etwas südlich der Hauptstadt von Sansibar gibt es einen internationalen Flughafen. Da ich vom Festland in Tansania kam, wo ich - wie viele Urlauber - zunächst auf Safari in der Serengeti war, bin ich mit der Fähre übergesetzt. Es gibt verschiedene Fähranbieter, die sicheren Gesellschaften verlangen für einen Weg rund 30 bis 50 Euro. 

Von Stonetown aus kann man entweder sehr günstig mit dem Dalladalla (das sind alte ausrangierte Lastwagen, auf deren Ladeflächen Passagiere Platz finden) nach Nungwi fahren. Alternativ kann man mit einem Taxi fahren - du solltest hier unbedingt handeln, denn die ersten Preise werden etwa zwei- bis dreifach so hoch sein als die Fahrt eigentlich kosten sollte.

Ich wollte eigentlich mit dem Dalladalla fahren, als ich einen Mann nach dem Weg zur Haltestelle fragte, ergab sich aber, dass ich mich jemandem anschließen konnte und so "nur" rund 20 USD für die einstündige Fahrt im Taxi zahlen musste. Das nahm ich dankend an, immerhin hatte ich mein Gepäck für viereinhalb Monate dabei und konnte so unterwegs noch Wasser kaufen. 

In Nungwi war ich völlig überwältigt von der Schönheit des Ortes, beziehungsweise des Strandes. Ich kam am Vormittag an und ich sah es nur in allen erdenklichen Blau- und Türkistönen schimmern. 

Der Strand war wie versprochen schneeweiß und der Sand ganz fein. Dazu war das Wasser glasklar, vorne am Strand intensiv türkis, weiter raus aufs Meer dann eher dunkelblau - wobei auch hier das Wasser enorm klar war. Ich stellte mal wieder fest, dass der Indische Ozean einfach mein Favorit unter den Meeren ist!

Nungwi liegt komplett an der Nordspitze von der Hauptinsel von Sansibar. Auf der Westseite finden sich sehr viele Hotels und teilweise auch größere Hotelblöcke, wobei das nicht mit der Costa Brava in Spanien oder anderen zugebauten Orten auf Mallorca und Co zu vergleichen ist. Im Osten Nungwis, hinter dem Leuchtturm, geht es deutlich ruhiger zu.  

Ich war Mitte April auf Sansibar, also zur Regenzeit und damit zur Nebensaison. Hier war es auch im Westen von Nungwi sehr ruhig. Es waren noch ein paar andere Leute am Strand, aber ich hatte dennoch viel Privatsphäre.

Nachtrag Februar 2021: Inzwischen ist Sansibar ein beliebtes Ziel, weil die Einreisebedingungen in der Corona-Pandemie so einfach sind wie immer: Es ist kein Corona-Test notwendig, man braucht keine Formulare, QR-Codes oder Quarantäne. Wie auch das Festland von Tansania wurde Sansibar nach einem dreitägigen Gebet einfach für coronafrei erklärt. Das zieht derzeit enorm viele Touristen an und ich hörte nun mehrfach in Sansibar-Gruppen auf Facebook, dass vor allem Nungwi hoffnungslos überfüllt sei, nachdem sich die Schönheit und Einfachheit des Einreisens bis nach Russland rumgesprochen hatte - und Tausende russische Gäste anreisten.  

Ich dachte immer, dass Sansibar das klassische Ziel für Flitterwochen ist - und die Preisklasse dementsprechend. Allerdings kannst du auf Sansibar auch recht günstig und trotzdem komfortabel unterkommen. 

Ich habe mir am Abend vor der Anreise ein Beach Bungalow bei Ebony & Ivory gebucht. Die verschiedenen frei stehenden Bungalows stehen weitestgehend direkt am Strand. 

Ich hatte ein Bungalow für mich alleine - und das war riesig und wunderschön gelegen. Die Terrasse ging direkt in den weißen Sandstrand über. Ich hatte die ganze Zeit quasi keine Schuhe an, weil ich vom Bett an den Strand plumpsen konnte! Es war so fantastisch. Und das Wellenrauschen hörte ich auch permanent!  Für die Lage und Ausstattung war es auch preislich top: Ich habe pro Nacht 18 USD gezahlt, inklusive Frühstück und Wlan, dazu kommt noch die Tourismusabgabe pro Nacht und Person (4,50 USD).

Der Gastgeber war nicht da, als ich ankam, aber es gab schon einen Schlüssel für mich und ich konnte mich erst einmal gemütlich an den Strand legen und das wundervoll türkise Wasser genießen, das durch den morgendlichen Regen tatsächlich erfrischend war (immer noch warm, aber nicht Badewannen-Temperatur wie im Hochsommer am Diani Beach in Kenia). Ich habe mich sofort unglaublich wohl und entspannt gefühlt.

Die Unterkunft kooperiert mit der daneben liegenden Bar, sodass ich auch gut mit Getränken, Cocktails und Essen versorgt war - auch hier waren die Preise absolut fair und passten gut ins Gesamtkonzept. Liegestühle gab es natürlich auch. 

Insgesamt fünf Tage war ich in Nungwi - hauptsächlich, um mich zu erholen. Ich kam von meinen drei Monaten Arbeiten in Kenia, danach war ich für eine Reportage für die Frankfurter Rundschau in Arusha, in der Serengeti und am Rande des Ngorongoro-Kraters unterwegs (was ziemlich cool war - bezahlte Safari quasi) und hatte daher Erholung dringend nötig. Und dafür gibt es quasi keinen besseren Ort als Sansibar. 

Ich hielt mich also tatsächlich die meiste Zeit am Strand von Nungwi auf. Der Bereich, in dem ich mich bewegt habe, war ziemlich klein. 

Essen war ich nicht so oft richtig gut, ich hab mir mehr Snacks an den Bars geholt, aber ich kann auf jeden Fall das Curry bei Waves empfehlen, das war mega lecker. Generell hat mich überrascht, wie gut das Essen in den vielen Beach Bars war - egal wohin man kam, die Auswahl war gut und groß, die Preise günstig und ich kann mich nicht erinnern, dass ich irgendwo gegessen habe, wo es nicht geschmeckt hat. 

In der Stadt Nungwi, immerhin der wohl zweitgrößten Siedlung auf Sansibar, war ich nur sehr selten. Ich habe es genossen, etwas abseits des Trubels zu sein. An einem Abend wollte ich Wein kaufen gehen, weil ich so Lust auf einen Wein auf meiner Terrasse hatte - aber die Preise waren so deftig, dass ich mich doch entschied, den günstigeren Wein in den Beachbars vorzuziehen. 

Bedenken solltest du bei deinem Trip nach Nungwi, dass Sansibar eine muslimische Insel ist. Du kannst am Strand komplett in Badekleidung rumlaufen und auch in den Beachbars wirst du nicht schief angeschaut, allerdings solltest du im Dorf auf jeden Fall ordentlich gekleidet und nicht in Bade-Shorts oder Bikini rumlaufen. Es gibt ein paar kleinere Geschäfte, wo man alles für den täglichen Bedarf findet. Aber Achtung: Einen Geldautomaten gab es bei meinem Besuch 2017 nicht in Nungwi. Man musste in Stonetown genug Geld abheben. Wechselstuben gab es hingegen einige - zudem wurden oft auch in den Beachbars Kreditkarten akzeptiert - in den kleinen Shops eher weniger.  

In Nungwi geht es natürlich vornehmlich um den feinen weißen Sandstrand und das türkisfarbene Wasser und um Erholung. Man kann aber auch ein paar Ausflüge machen.

Ich wollte gerne eine Schnorcheltour machen, wofür sich ein  Atoll vor der privaten Insel Mnemba Island anbietet. Meine Erlebnisse und wunderschöne Eindrücke von der Tour findest du in einem separaten Beitrag.

Außerdem gibt es in Nungwi auch einige Auffangstationen für Meeresschildkröten. Ich habe das Baraka Aquarium besucht. Mehr dazu liest du ebenfalls in einem eigenen Beitrag. Ein Spaziergang ganz an die Nordspitze von Nungwi lohnt allerdings ohnehin, dort liegt nämlich auch der wunderschöne Leuchtturm und die Aussicht auf den Indischen Ozean ist fantastisch. 

Als Sehenswürdigkeit gilt auch der kilometerlange Kendwa Beach, der fußläufig erreichbar ist. Die Lokalität Kendwa Rocks ist bekannt für seine Partys.

Eigentlich kannst du das ganze Jahr über Urlaub auf Sansibar machen. Denn die Temperaturen liegen in der Luft tagsüber das gesamte Jahr über bei rund 30 Grad, nachts meist noch über 20 Grad - und selbst der Indische Ozean ist immer zwischen 26 und 28 Grad warm. 

Dennoch gibt es eine Hochsaison, beziehungsweise sogar zwei. In der Trockenzeit von Januar bis Februar sowie von Juni bis Oktober ist Sansibar bei Urlaubern besonders beliebt.

Im April, November und Dezember fällt statistisch gesehen am meisten Regen. Jedoch ist die Regenzeit nicht mit dem Herbst in Deutschland vergleichbar. Ich war ja im April dort, also im absoluten Regen-Monat. Es hat auch tatsächlich jeden Tag geregnet, allerdings meistens eine Stunde am Morgen oder frühen Vormittag - bevor ich an den Strand gegangen bin. So wirklich mieses Wetter hatte ich nur an meinem letzten Tag in Nungwi - als ich dann den Besuch bei der Schildkröten-Station angepeilt habe. 

Die meiste Sonne erwischen Urlaub von Juli bis Februar, im Schnitt rund acht Stunden. Nur im März, April, Mai und Juni sind es nur rund sechs bis sieben Stunden Sonne.