Die Stadt Victoria Falls ist nach den weltbekannten Victoriafällen rund zwei Kilometer entfernt benannt. Und dient vor allem als Ausgangspunkt für Touristen, die eben jenes Naturwunder sehen möchten. Die Stadt ist eine Aneinanderreihung von Reisebüros, Hotels, Touristen-Informationen, Restaurants. Vor allem Action-Angebote gibt es - vom Rafting über Ziplining und Canopy. Wer auf Natur steht, sollte den ältesten Baobab Simbabwes besuchen: The Big Tree steht geschützt im Norden der Stadt. Für das koloniale Flair sorgen die Zambezi Tram und der Victoria Falls Steam Train - beide werben damit, dass Passagiere auf der Fahrt in die Kolonialgeschichte eintauchen können.
Victoria Falls Town - ein Ort nur für Touristen
Wer am Grenzübergang Victoria Falls von Sambia nach Simbabwe kommt, findet als erste Siedlung in Simbabwe die Stadt Victoria Falls vor. Rund 1200 Meter über dem Meeresspiegel leben hier rund 35.000 Menschen - und fast alle haben mit Tourismus zu tun.
Victoria Falls Town ist das simbabwische Pendant zu Livingstone, allerdings noch eine Nummer teurer und touristischer. Die Stadt ist eine Aneinanderreihung von Hotels, Restaurants und Reisebüros und hat wirklich keinen Charme, wie ich finde.
Ich bin dort spazieren gegangen, weil mir vorher auch nicht bewusst war, dass es derart touristisch ist.
Eigentlich wollte ich meine Mittagspause nach dem Besuch des Nationalparks Victoria Falls in der Stadt verbringen. Im Nationalpark selbst gab es nämlich nur ein teures Restaurant und da ich ohne Regenschutz durch den Nationalpark ging und klatschnass war, wollte ich dort nicht einkehren. Allerdings war es mir einfach echt zu teuer: Die günstigsten Tapas (und wir alle wissen, dass man von einer Portion Tapas nicht satt wird) hat 8 US-Dollar gekostet - da ist mir der Appetit vergangen.
Victoria Falls wurde erst deutlich nach dem sambischen Pendant Livingstone ausgebaut, nämlich als Anfang des 20. Jahrhunderts die Eisenbahn hier vorbei führte. 1904 eröffnete das erste Hotel, dem ab den 60er Jahren viele viele weitere folgen sollten. Heute ist Victoria Falls als Ausgangspunkt für Safaris und Besuche im Victoria Falls Nationalpark der Touristen-Hotspot in Simbabwe.
Während es im restlichen Land immer mal wieder gefährlich werden kann, weil Armut und Kriminalität weit verbreitet sind, geht es in Victoria Falls eher ruhiger zu. Wer hier arbeitet, lebt in der Regel vom Tourismus und hat sein Auskommen. Das Dorf liegt auch weit ab von den wirklichen Zentren Simbabwes und hat dadurch auch wenig Kontakt zu Einheimischen, die nicht ihr Geld hier verdienen.
Da die Stadt zwischen den beiden Nationalparks Zambezi und Victoria Falls liegt, sieht man aber immerhin hin und wieder ein Tierchen unterwegs, Warzenschweine laufen durch die Stadt, als wäre es ihr natürlicher Lebensraum. In der Trockenzeit tauchen auch immer mal wieder Bilder von Elefanten auf, die durch Victoria Falls marschieren - sie plündern gerne die Obst- und Gemüsegärten der Einwohner.
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Aktivitäten in Victoria Falls: Kolonialgeschichte erleben
In Victoria Falls ist alles auf den Tourismus ausgelegt und auf Ausflugsgäste. Die meisten Reisende, die hierher kommen, wollen vor allem zu den Victoriafällen - und an denen kann man Tage verbringen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die weltbekannten Wasserfälle zu erkunden, etwa per Hubschrauber (der Helikopter Startplatz findet sich im Nordwesten von Victoria Falls Town). Außerdem starten auch einige Rafting- und Kajaktouren - die führen allerdings aufgrund der Kraft des Wassers nicht direkt an die Victoriafälle. Simbabwe plant derzeit übrigens auch einen großen Freizeitpark direkt an den Victoriafällen.
Generell ist für Actionfans in Victoria Falls Town gut gesorgt. An der Batoka Gorge, einer spektakulären Schlucht, durch die der Sambesi fließt, kannst du beispielsweise Bungeejumping, Ziplining oder Canopy machen. Wer es ruhiger will, findet im Norden von Victoria Falls Town einen Golfplatz.
Sehr beliebt ist eine Sehenswürdigkeit, die sich "The Big Tree" nennt. Dabei handelt es sich um einen den größten und ältesten Affenbrotbaum (Baobab), der im 24 Meter hoch und mehr als 22 Meter breit ist. In den Baum hat der Schotte David Livingstone einst seinen Namen eingeritzt. Heute wird der Baum aufgrund seines besonderen Wertes (er soll 2000 Jahre alt sein!) geschützt und ist eingezäunt.
Außerdem setzt Victoria Falls auch auf Kolonialgeschichte. Du kannst beispielsweise mit der Zambezi Tram fahren - eine zweistündige Tour zur Grenzbrücke zwischen Simbabwe und Sambia inklusive Lunch kostet 95 US-Dollar. Noch luxuriöser wird es, wenn du am Abend mit dem Victoria Falls Steam Train fahren willst. Die Tourismus-Initiative wirbt damit, dass du bei einer Fahrt in dem alten Zug in die koloniale Vergangenheit eintauchen kannst. Der Preis hierfür: 189 US-Dollar.
Aktivitäten rund um Victoria Falls: Auf Safari in Simbabwe
Viele Touristen nutzen Victoria Falls aus Ausgangspunkt, um Sehenswürdigkeiten im Nordwesten Simbabwes zu erkunden. Auf dem Sambesi kann man sowohl selbst im Kajak aktiv werden, beim Rafting allerlei Action erleben oder den Luxus einer Cruise-Fahrt genießen.
Beliebt sind auch Safaris. Allerdings solltest du hier genau aufpassen. Zum einen finden sich auch rund um Victoria Falls private Reservate, beispielsweise das Stanley und Livingstone Private Game Reserve, in denen man es mit dem Tierschutz nicht so genau nimmt. Dort steht Elefantenreiten genau wie Spaziergänge mit Löwen auf dem Programm.
Zum anderen ist die Trophäenjagd, auch Großwildjagd genannt, in Simbabwe noch erlaubt und wird auch viel und gerne praktiziert. Du kannst hier, mit dem nötigen Kleingeld, Leoparden, Löwen, Elefanten und andere geschützte Tierarten erlegen. Meist wird der Jagdtourismus mit Safari-Tourismus zusammen angeboten. In privaten Reservaten ist das möglich. Deshalb solltest du genau überprüfen, wohin du zur Safari fährst.
Sicherer ist es, auf einen der beiden Nationalparks in der Nähe auszuweichen. Der Zambezi Nationalpark ist weniger erschlossen und recht klein, dafür dauert die Anfahrt nur wenige Minuten. Zum viel bekannteren und beliebteren Hwange Nationalpark kommt man nach einer Fahrt von 190 Kilometern. Es gibt Anbieter, die Tagestouren organisieren - wobei sich bei der Fahrtzeit auch mindestens eine Übernachtung anbietet.
Näher liegt da der Chobe Nationalpark in Botswana. Direkt an der Stadt Kasane ist ein Grenzübergang zwischen Simbabwe und Botswana, von hier aus dauert die Fahrt nach Victoria Falls Town keine Stunde. Beim Grenzübergang sollte man allerdings das richtige Visum haben.
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Renate (Dienstag, 23 März 2021 09:25)
Auch wenn es sehr touristisch und nicht billig ist, wäre der Ort für mich wahrscheinlich trotzdem ein Anlaufpunkt. Bei den Victoria Falls würde ich gerne mal viel Zeit zum Fotografieren haben. Und dafür ist der Ort bestimmt eine gute Basis, könnte ich mir vorstellen. Ich mach mir mal ein Lesezeichen dran...
Julia (Dienstag, 23 März 2021 19:37)
Hallo Miriam,
man merkt es hier deutlich wie die Grenze zwischen der Armut und dann den die Reichen und der Tourismus. Aber ich hätte auch nicht so viel Bezahlt für wenig Essen. Wenn man es Günstiger bekommt gute Idee. Ich hätte aber an einen Ort wie diesen für ein paar Tage kein Problem wenn man was unternehmen kann.
Liebe Grüße
Julia
Cindy (Mittwoch, 24 März 2021 10:14)
Liebe Miriam,
immer wieder schön deine Berichte zu lesen, die viele Informationen mitgeben. Ich habe es leider bisher noch nie wirklich auf den afrikanischen Kontinent geschafft, weis auch nicht warum. Wenn ich so deine Bilder betrachte, habe ich richtig Lust. Aber wenn ich dann wieder lese, die privaten Anbieter nehmen es nicht so genau mit dem Tierschutz etc. dann bin ich doch erschüttert, aber ist leider ja über all so, umso schöner das du auf solche Dinge hinweist. Ich werde auf jeden Fall deine Tipps vorab lesen, wenn ich dann mal Richtung Afrika unterwegs bin ;)
Hab einen schönen Tag,
Cindy
Katharina (Mittwoch, 31 März 2021 13:44)
Oooooh, das weckt Erinnerungen! Dort rief mich mein Mentor an und bot mir einen Job an - gefeiert haben wir mit einem Helikopterflug über den Fällen, und als Kleinste durfte ich sogar vorne neben dem Pilot sitzen. Das war toll!