Die Wintermonate können grau und nass sein - aber auch weiß und wunderschön. Es gibt unendlich viele tollen Schneelandschaften und Winterwonderlands rund um die Welt. Auch wenn weite Teile Deutschlands noch auf den ersten Schnee des Winters warten, so möchte ich euch mit ein wenig Winterzauber in Winter-Stimmung bringen. Ob nun einzigartige Landschaften wie Gletschern, teilweise gefrorenen Stromschnellen oder in den Bergen, ob bei Aktivitäten wie einer Hundeschlittenfahrt, einer Tour mit dem Schneemobil oder dem Abstieg in eine Eishöhle - oder bei magischen Momenten wie einer Nacht mit Nordlichtern, es gibt viel zu entdecken.
Bist du eher der Winter- oder der Sommermensch? Ich muss gestehen - ich bin beides. Ich liebe die Extreme. Im Sommer kann es mir nicht zu sonnig und zu warm sein, im Winter mag ich es gerne richtig kalt und mit ganz viel Schnee. Herbst und Frühling taugen mir daher nicht so gut, ich brauche entweder richtig Sommer oder richtig Winter.
In den meisten Jahren verbringe ich mindestens einige Tage oder Wochen im richtigen Winter, meistens in Norwegen. Zu dem Land habe ich ja ohnehin eine ganz besondere Beziehung. Langlaufen, Skifahren, Rodeln, Eisangeln, Skispringen oder Schneemann-Bauen - dann steht quasi alles auf dem Programm, was im Winter so Spaß macht. Und ich muss gestehen: Wir waren früher als Familie zum Rodeln und Schlittenfahren zwar im Schnee, aber Skifahren und Langlaufen habe ich erst in meinem Aupair-Jahr in Norwegen gelernt, als ich bereits 19 Jahre alt war.
Dennoch habe ich diese magische Verbindung zum Winter - und will euch heute zehn Aktivitäten und Orte vorstellen, die Winterzauber pur bedeuten.
Die 10: Rodeln, Schneemann bauen, Schneeballschlacht
Wann hast du zum letzten Mal eine Schneeballschlacht gemacht? Wann bist du zum letzten Mal mit einem Brett einen Hügel hinunter gesaust und im Schnee gelandet? Wann hast du deinen letzten Schneemann gebaut? Viele dieser Dinge sind mit unserer Kindheit verbunden - auch bei mir. Wir waren oft im Bayerischen Wald im Urlaub oder für einen Ausflug im Schwarzwald, doch die Magie dieser Schnee-Abenteuer bleibt. Deshalb: Ab raus in den Schnee, dein Winterzauber-Moment wartet vor der Haustüre (oder in den Bergen - mancherorts ist das ja etwas schwierig mit dem Schnee). Es gibt übrigens unheimlich viele Dinge, die ihr mal ausprobieren könnt: Skispringen (über eine kleine Rampe!), Schneeengel, Eisangeln... Die Möglichkeiten für zauberhafte Wintermomente sind unendlich.
Die 9: Besuch in der Eisbar in Honningsvåg, Norwegen
44.000 Kilogramm Eis sind in der Artico Ice Bar in Honningsvåg am Nordkap in Norwegen verbaut. Jedes Jahr entsteht sie aufs Neue und jedes Jahr sieht sie anders aus. Auch wenn es eisig kalt ist, kann eine kuschelige Atmosphäre in der Eisbar in Honningsvåg am Nordkap entstehen. Etwa wenn Bargäste sich auf ein Rentierfell im Iglu setzen und genüsslich ihr Getränk - natürlich aus Gläsern aus Eis - schlürfen. Das Prinzip Eisbar hat sich herumgesprochen, inzwischen gibt es solch magische Orte über die halbe Welt verteilt, etwa in Oslo, Reykjavik oder Wien.
Die 8: Aufwärmen in der Blauen Lagune auf Island
Hast du schon einmal in heißen Quellen gebadet? Ich muss gestehen, ich hab es schon öfter getan, etwa beim Besuch der Heißen Quellen von La Fortuna in Costa Rica, im Hell's Gate Nationalpark in Kenia oder eben auf Island. Die Blaue Lagune hat mich dabei enorm fasziniert. Denn während es in Costa Rica und in Kenia draußen sonnig und enorm warm war, war die Außentemperatur beim Besuch der Blauen Lagune auf Island, die zwischen dem Flughafen Keflavik und der Hauptstadt Reykjavik liegt, im einstelligen Bereich. Das heiße Wasser der Quellen wirkt dann noch mehr - auch wenn man dann Dank des entstehenden Dampfes kaum mehr etwas sieht und die Fotos alle nur so mittel geworden sind. Aber um perfekte Bilder geht es hier nicht, sondern um das Gefühl!
Die 7: Husky-Schlittenfahrt auf Spitzbergen
Eine Schlittenfahrt mit Huskys - das ist schon ein bisschen kitschig - aber soooo schön! Ich liebe Tiere und ich liebe die Natur, daher stand eine Hundeschlittenfahrt bei mir weit oben auf der Bucketlist. Erfüllt habe ich mir den Traum im Mai 2014, als ich für eine Recherche für die Frankfurter Rundschau auf Spitzbergen war. Solch eine Tour ist zumindest auf Spitzbergen nicht ganz günstig (rund 250 Euro pro Person), aber auch wenn ich sie hätte selbst zahlen müssen (die Touren wurden über die norwegische Tourismusorganisation VisitSvalbard finanziert), hätte ich sie gemacht. Sowohl im Schlitten zu sitzen und einfach nur die Landschaft zu genießen, als auch auf dem Schlitten zu stehen und die Hunde zu leiten, war ein einmaliges Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Würde ich definitiv noch einmal machen!
Die 6: Die Stromschnellen am Mårdseleforsen in Schweden
Es gibt wahrlich viele wundervolle Winterlandschaften - und ein Winterwunderland liegt in Schweden, genauer gesagt am Vindelälven, dem viertlängsten Fluss Schwedens. Rund 120 Kilometer von der Stadt Umeå entfernt, findet sich das Naturparadies Mårdseleforsen. Wie ich hörte, soll es auch im Sommer wunderschön hier sein, aber ich habe mich auch im Winter total verliebt. Teile des Flusses waren gefroren, doch durch die Stromschnellen war auch noch einiges in Bewegung - das Zusammenspiel war einfach wunderschön anzusehen. Wir sind ein Stück weit am Fluss entlang gelaufen, kleine Brücken führen über das Wasser - und haben spektakuläre Aussichten genossen. Es gibt übrigens auch Sitzbänke (okay, die meisten waren komplett zugeschneit), Holzhütten zum Rasten und einige Stellen, an denen man ein Lagerfeuer machen und grillen kann. Ach ja - und ihr solltet auch nach Tieren Ausschau halten. Man kann hier Elchen und Rentieren begegnen (wir hatten das Glück mit Rentieren).
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Die 5: Die perfekte Schneeflocke suchen
Bis vor kurzem habe ich Schnee einfach nur als weiße Masse wahrgenommen. Bis zu diesem einen Moment, im Januar 2018, als ich mit drei Freundinnen sowie meiner ehemaligen Aupair-Gastfamilie und deren Familienmitglieder in Kongsberg war. Die Familie hat in Kongsberg im Osten Norwegens eine Hütte und Geburtstage werden gerne dort gefeiert. Wir spielten im Schnee, rodelten und machten einen kleinen Parcours auf Langlauf-Skiern, als es zu schneien begann. Und in unseren Haaren blieben die perfekten Schneeflocken hängen. Es war ein Winter-Zauber! Seit diesem Moment schaue ich, wenn es schneit, sehr genau nach, wie die Schneeflocken geformt sind. Wenn sie nicht sofort schmelzen, hat man eine Chance, die tollen, einzigartigen Strukturen zu erkennen. Das Foto oben ist übrigens keine Schneeflocke, sondern eine tolle Formation aus Eis an der Scheibe einer Bushaltestelle in Stockholm im Februar 2016.
Die 4: In einer Eishöhle auf Spitzbergen
Ist es nicht spannend, was für faszinierende Landschaften es unter der Erde gibt? Ich habe die Erfahrung auf Spitzbergen machen dürfen. Mit den Hundeschlitten fuhren wir nämlich nicht einfach so durch die herrliche Landschaft, unser Ziel war der Eingang zu einer Eishöhle. In rund 30 Metern Tiefe erstreckt sich nämlich ein herrliches Naturparadies aus Eis und Schnee. Durch ein kleines Loch sind wir hinunter geklettert, das war ein wenig unheimlich, es fühlte sich an, als würde mich der Boden verschlingen. Aber unten war auf einmal mega viel Platz, die Decken waren meterhoch und die Wände mehrere Hundert Jahre alt. Ein einmaliges Erlebnis.
Die 3: Das Winterwonderland von Valdres in Norwegen
Bei ausländischen Urlaubern ist das kleine Gebiet Valdres in Mittelnorwegen kaum bekannt. Für mich hingegen ist es zu einem Sehnsuchtsort geworden, an dem ich ganz viel Kraft schöpfen kann. Als ich zum ersten Mal in Valdres war, damals im Sommer, fand ich es eher langweilig bis abschreckend: Kein fließend Wasser, kein Handyempfang und weit und breit: nichts. Doch ich habe das sehr schnell zu schätzen gelernt und heute freue ich mich immer enorm, wenn ich meine Aupair-Familie besuche und wir einen Trip auf ihre Hütte nach Valdres planen. Vor allem im Winter hat der Ort seinen ganz besonderen Zauber und die Winterlandschaft ist wunderschön. Straßen gibt es hier übrigens nicht, das Auto muss an einem zentralen Parkplatz abgestellt werden und dann geht es mit Skiern oder in Ausnahmefällen mit dem Schneemobil zur abgelegenen Hütte im Nirgendwo.
Die 2: Eisbär-Safari mit Schneescooter auf Spitzbergen
Einmal einen Eisbär in freier Wildbahn zu sehen - das wäre ein Traum. Bei einer Safari mit dem Schneemobil auf Spitzbergen war ich nicht weit davon entfernt, mir den Traum zu erfüllen. Wir entdeckten mehrere Fußspuren, aber leider keinen Eisbär. So habe ich aber etwas, worauf ich mich beim nächsten Trip in den so hohen Norden freuen kann. Dennoch war die Tour mit dem Schneescooter ein riesiges Erlebnis für mich. Wir fuhren über Gletscher und zwischen Bergen durch - und durch Landschaften, wo weit und breit rein gar nichts außer Schnee und Himmel zu sehen war - kein Berg, kein Stein - nichts! Ich habe mich selten so frei gefühlt wie bei der achtstündigen Tour - auch wenn es am Ende trotz Heizung am Lenker und einer sehr gut verpackten Miriam etwas frisch wurde.
Die 1: Die schönsten Nordlichter auf Senja in Norwegen
Geht es magischer als den Nordlichtern zuzusehen? Für mich jedenfalls nicht. Die grünen, bisweilen auch roten oder lila Nordlichter, sind für mich etwas ganz besonderes. Inzwischen hatte ich schon mehrfach das Glück sie zu sehen, am Nordkap, auf Senja, auf den Vesterålen und in Tromsø in Norwegen, doch die Magie verliert dieses Naturspektakel für mich nicht. Egal, wo du die Nordlichter zum ersten Mal sehen wirst, du wirst es nie vergessen. Bei mir war es nur ganz kurze Zeit nach der Landung in Honningsvåg am Nordkap. Die schönsten Sichtungen hatte ich indes auf Senja - ein magischer Ort mit einem magischen Happening.
Magst du den Winter? Was machst du im Winter am liebsten?
Du möchtest mir etwas zu dem Artikel sagen? Du hast eigene Gedanken und Anregungen, oder auch Kritik, die du einbringen möchtest? Ich freue mich über deinen Kommentar.
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Anja (Montag, 28 Dezember 2020 00:14)
Liebe Miriam, bereits bei deiner Ankündigung über Facebook habe ich mich auf diesen Beitrag gefreut.
Ich friere zwar sehr schnell, mag den Winter aber trotzdem sehr gern - vor allem mit Schnee und klirrend kalt.
Da wir erst im vergangenen Jahr Norwegen für uns entdeckt haben und unsere zweite für April geplante Reise absagen mussten, kommt in mir beim Lesen deines Textes so richtig Fernweh auf. Alle Erlebnisse, die du beschreibst, würde ich liebend gern ebenfalls umsetzen.
Wir schauen uns die Schneeflocken, sofern es welche gibt (bei uns hier sehr selten), übrigens auch oft ganz genau an - irre, was die Natur da zaubert!
Herzlichen Gruß
Anja von STADT LAND WELTentdecker
Jacky (Montag, 28 Dezember 2020 22:39)
Oh wow wie beeindruckend ist dein Beitrag bitte?!
Ich bin überwältigt wo du schon überall warst.
Noch nie hab ich solch schönen Schnee gesehen. Hier im Ruhrgebiet ist es direkt matsche:(
Ute reist (Dienstag, 29 Dezember 2020 13:23)
Hallo Miriam,
Wunderschöner Reisebericht. Die Nordlichter ein Traum und ein Sehnsuchtsziel. Ja auch der Winter hat seine tolle Seite. Ich mag nur das Schmuddelwetter bei uns nicht so. Aber „richtiger Winter“ ist ein Erlebnis und ein Urlaub im Schnee manchmal erholsamer als ein Sommerurlaub. Und ... auf Bergen war ich in einer Eisbar - war ein tolles Erlebnis. Bin neugierig auf weitere Reiseerlebnisse ....
Liebe Grüße
Ute reist
Mandy Mill (Dienstag, 29 Dezember 2020 16:09)
Ich bin ja ehr ein Sommermensch, aber Schnee ist auch einfach toll. Allerdings gibt es hier in Berlin davon fast nie welchen :( Dieses Jahr wollte ich im März nach Bergen, Du kannst dir denken was dazwischen kam.... Deine tollen Fotos erinnern mich auch an eine schnee-reiche Zeit in Kanada. Durch Deinen Bericht bin ich nun erneut im Norwegenfieber. Solange ich eben nicht hin kann, lese ich einfach auf Deinem Blog hin. Alles Liebe, Mandy
Auszeitgeniesser (Dienstag, 29 Dezember 2020 16:24)
Liebe Miriam,
zugegeben, ich bin eher der Frühlings,- Sommer,- Herbstmensch ;-) doch auch der Winter hat seinen Charme. Wie beispielsweise ganz leise fallender frischer Schnee.
Ganz besonders schön sind natürlich die Polarlichter. Kombiniert mit eisiger Kälte und Rentieren :-) Da verstehe ich Deine Begeisterung. So ein weißes Abenteuer in Spitzbergen ist noch ein Traum.
Liebe Grüße, Katja
Tanja L. (Dienstag, 29 Dezember 2020 20:00)
Also die Huskytour ist nach den Nordlichtern das coolste in deiner Liste! Ich finde die Hunde einfach wunderschön! Wobei ich auch Lust auf eine Eisbärensafari hätte. Meinetwegen kann es auch bei uns gerne schneien, Schnee für 3 Monate fände ich super! Aber leider wird da shier im Süden nix... :(
Jana (Dienstag, 29 Dezember 2020 22:52)
Ich bin eigentlich wirklich kein Winterfan, aber beim Durchlesen deines Beitrags bekomme ich so richtig Lust auf Schnee & Co.
Und eine Winteraktivität steht auch schon seit Ewigkeiten auf meiner Bucket List: Eine Schlittentour mit Huskies. Am liebsten über mehrere Tage von Hütte zu Hütte. Und dabei würde ich dann auch gerne einmal die Nordlichter sehen. Um dann das nächste Mal wieder in wärmere Gegenden zu fahren. �
Liebe Grüße
Jana
Gina | 2 on the go (Mittwoch, 30 Dezember 2020 18:21)
Diese Bilder von den Winterlandschaften sind ja traumschön! Da hat Norwegen einiges zu bieten.
Bei uns im Rheinland gibt es nur selten Schnee, und wenn ist es auch nur kurz schön.
Eishöhlen oder Eisbars wären allerdings nicht unser Ding, das hört sich so richtig bitterkalt an. Uns zieht es ja mehr in die Wärme.
Liebe Grüße
Gina und Marcus
Sabrina Bechtold (Dienstag, 26 Januar 2021 12:52)
Liebe Miriam,
eigentlich war ich früher nie ein Winterfan, bis ich zum ersten Mal einen Winterurlaub in den Bergen gemacht habe und gesehen habe wie schön so ein Winterwunderland ausschauen kann. Seitdem kann ich nicht genug davon kriegen. Deine Zusammenstellung ist toll - die Nordlichter, die Husky-Schlittenfahrt, die Bilder der Schneeflocken... ein richtig inspirierender Beitrag.
Viele Grüße,
Sabrina